Ich sehe bei Letterboxd gerade, dass
@Der Philosoph das Teil auch schon gesehen hat. Was ist deine Meinung dazu? Die finde ich immer sehr interessant. Deckt sich gerne mal mit meiner Einordnung.
Gut aufgepasst!
Hatte mich sehr drauf gefreut, da der Film Schubladen bedient, für die ich gern ins Kino gehe: Noir (jeglicher Couleur), Schwarz-Weiß-Noir, generell: enigmatisches, enges, dicht verwebtes Kino mit Anklängen von Patricia Highsmith, Alfred Hitchcock und Resnais‘
Marienbad (wenn auch noch in Hotels, umso besser!). Wurde aber - schwer? mittelschwer? - enttäuscht. Die erste Stunde (ca.) mundete mir noch einigermaßen: die Talkshow zu Beginn, in der Johannes mitsamt seiner Theorie unter dem Gelächter des Publikums zum Abschuss freigegeben wird, die interessante Beziehung zwischen einem angehenden Physikdoktor und seinem überkritischen Doktorvater (ein dritter [versoffener] Physiker kommt hinzu), das missverstandene Genie am Schreibtisch, das kalte, kahle Hotel, die Irritationen, das Miträtseln gegenüber dem Geschehen, mit dem der Film anbandelt: Um was geht‘s? Wohin geht‘s? Wo sind wir? Wann?
Alles faszinierend, für deutsches Kino erst recht. Sobald der Film aber seine Karten offenlegt, nach ungefähr der Hälfte der Spielzeit, verlor er mich von Minute zu Minute mehr. Ich kann nicht richtig sagen, warum. Nur lag mir das - pardon - überlang durchdeklinierte „Mystery-Geschwurbel“, in das die Geschichte zusehends kippt, überhaupt nicht. Wieder eine Idee von unterirdisch entdecktem Multiversum, wieder aus heiterem Himmel auftauchende wie in Zeit und Raum different existierende Doppelgängerfiguren, die leben, obwohl sie erst starben. Ich kann es weder hören noch sehen, es reicht mir langsam damit. Das ist aber eine rein persönliche Antipathie. Viele spannende Einzelteile, die Zahnrädchen griffen mMn nur nicht ineinander. Was dafür hängen bleibt, ist der wunderschöne Epilog, den Dominik Graf höchstselbst einsprach. Im Kino kam mir die Erzählerstimme (zu) bekannt vor, ich wurde nach kurzer Recherche bestätigt.