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Kino  Fallende Blätter (2023) - Aki Kaurismäki

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28.3.2019
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plakat_fallende_blaetter.jpeg


OT: KUOLLEET LEHDET
Alma Pöysti, Jussi Vatanen u.a.
Regie: Aki Kaurismäki
Finnland, Deutschland


Kinostart: seit dem 14.9.23

Synopsis

Fallende Blätter erzählt von zwei einsamen Menschen, die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinander treffen. Beide sind auf der Suche nach der ersten, einzigen und endgültigen Liebe ihres Lebens. Der Weg zu diesem ehrenwerten Ziel wird erschwert durch die Alkoholsucht des Mannes, verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen – und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die ihr Glück suchen, Steine in den Weg zu legen.


Link: https://youtu.be/AI3IASNvKeQ?si=rfs-qqERdW0oA3cF


Link: https://youtu.be/ut-H_fPF9lA?si=quFlXy78dv7n8hhi

...

Die Liebe kann einzig vor einem Kino erwärmen - oder darin, bei Bresson und Godard, bei Filmen der Liebe und ihrer K(r)ämpfe. Gegen das Radio, das tagein, tagaus Kriegsnachrichten verkündet, hat es jede Chance. Als ob sich Aki Kaurismäki gegen diese Welt stemmt, in der nach wie vor Menschen durch Menschen sinnlos sterben, entschleunigt, betäubt, vernebelt er sie mit Nikotin und füllt sie mit stoischen Gesichtern nonverbaler Solidarität. Gesichter wie das einer Supermarktverkäuferin (Alma Pöysti) und das eines Säufers (Jussi Vatanen), beide ziellos, beide fallen - selbstverschuldet oder systemisch bedingt? - durch das gesellschaftliche Raster, beide umkreisen einander. Die beschwipste, poetisch lallende Raucherpause, über die sich Kaurismäkis Lebenserhaltungskino auszeichnet, affiziert in Fallende Blätter die Begegnung zweier Liebender besonders: Karaoke, Musik (mehr als sonst!), Blicke, (verlorene) Zettel. Spargel im Glas. Preisetiketten am Mikrowellenfertigessen. Gutmütig, ja: überbordend süß(lich), selbstredend mit Hund, verzahnt der Film Schicksale, die für sich funktionieren wollen (und an sich leider auch sollen). Meine Meinung: The Dead Don‘t Die (2019) ist trotzdem keine Empfehlung fürs erste Date. {3,5/5}
 
Meine Meinung: The Dead Don‘t Die (2019) ist trotzdem keine Empfehlung fürs erste Date. {3,5/5}
DER ist keine Empfehlung für jegliche Art von Kinobesuch. ;)

Überbordend süßlich und mit Hund?
Kaurismäki war doch immer der große Lakoniker.
Er und Jarmusch sind ja schon übers Rentenalter hinaus, vielleicht sollten sie sich einfach mal mehr um ihre Gärten kümmern, anstatt zu filmen.
Oder wie Lynch den Leuten nochmal so richtig was vor den Latz knallen.
 
Die Cinematographie sieht herrlich Old School und authentisch aus - 70er, 80er.
Als ich erstmals über den Film gelesen habe, dachte ich anfangs noch, dass es sich um einen damals verworfenen und erst jetzt fertiggestellten Teil einer Trilogie handelt.
 
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  • #4
Als ich erstmals über den Film gelesen habe, dachte ich anfangs noch, dass es sich um einen damals verworfenen und erst jetzt fertiggestellten Teil einer Trilogie handelt.
Laut dem Verleih handelt es sich tatsächlich um einen inoffiziellen „vierten Teil“ von Kaurismäkis „Arbeitertrilogie“ (neben Schatten im Paradies, Ariel und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik). Erscheint mir nachvollziehbar. Die Arbeit ist ein wichtiges Element im Film, ganze fünf Arbeitsumfelder werden anhand der Figuren, die von Job zu Job hetzen, dargestellt.
Überbordend süßlich und mit Hund?
Kaurismäki war doch immer der große Lakoniker.
Ist er auch hier, keine Sorge. MMn sogar einer der humorvollsten, pointiertesten und lebendigsten Spät-Kaurismäkis. Er weiß aber (mittlerweile?), wie man … gewisse … publikumswirksame Knöpfe drückt. Manche - wie den „Zeitgeistknopf“ (Ukraine-Krieg) - drückte er mir zu oft, alles jedoch im Rahmen. Gegen Hunde bin ich sowieso machtlos. :zwinker:
 
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