Faceless (1988): Jess Francos Splatter-Version von Dr. Rasanoff seinem Schreckenshaus ist eine kleine Granate. Die hübsche Schwester eines Schönheitschirurgen bekommt an seiner Statt eine Ladung Säure in die Fresse & sieht danach nicht mehr so gut aus. Da kann auch der Chirurg nichts mehr richten, weshalb er traurig ist. Nur eine komplette Gesichtstransplantation kann da helfen, von lebendem Spender zu lebendem Empfänger. Mit seinem treuen Weibchen an seiner Seite holt er den einzigen an Bord, der das schaffen kann: Dr. Moser, ein ehemaliger Naziarzt! Sorry,
Faceless, null Punkte für Geschmack, null Punkte für Zurückhaltung & für die unsägliche Klischeedarstellung des Schwulen müsste man eigentlich 'nen Punkt abziehen. Dafür hagelt es Punkte an anderen Stellen. Wie für die saugute Besetzung! Helmut Berger, Brigitte Lahaie, Telly Savalas, Chris Mitchum, Stéphane Audran, Caroline Munro, Howard Vernon, Lina Romay & Anton Diffring als gruseliger Dr. Moser. Das Budget betrug wohl das x-fache von dem, womit Franco sonst spielen durfte. Das 80s-Feeling ist sehr nett, mit dem cheesy Titelsong als Cremeglasur oben drüber. Die Effekte sind z.T. hammermäßig & so deftig, dass sie mich glatt überraschten (die letzte Sichtung lag aber auch schon Jahre zurück). Die eine Szene, wo Nurse Lahaie
eine Spritze in ein Auge rammt, den Inhalt der Spritze ins Auge entleert & sie dann wieder aufzieht, wobei sie sich mit Blut füllt, heilige Scheiße, viel krasser geht's nimmer.

Dazu diese perverse & sadistische Atmo, die sich durch den ganzen Film zieht, & das
extrem böse Ende, ne, das ist definitiv nichts für Zartbesaitete. Spannend & packend fand ich den Film jetzt nicht, aber ich muss zugeben, dass er mich sehr in seinen Bann gezogen hat. Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich den immer noch so geil finde, gerade weil er so verdammt krass daneben ist. 9/10