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Kino  Sound of Freedom (08.11.2023)

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3.5.2018
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Eine der größten Box Office Sensationen der letzten Jahre bekommt nun auch in Deutschland einen Kinostart.
Capelight Pictures bringt den Film ab dem 08.11. hierzulande in die Lichtspielhäuser.
Abseits der ganzen Nebenkriegsschauplätze / Kulturkämpfe bin ich sehr gespannt auf den Film als solchen.
Das Thema ist so interessant wie erschreckend, hoffentlich ist der Streifen handwerklich gut gemacht.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=Rt0kp4VW1cI
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema ist so interessant wie erschreckend, hoffentlich ist der Streifen handwerklich gut gemacht.
Hmmm, ja ne. Habe vor zwei Wochen eine Freundin in den Staaten besucht und ich habe mir das ähm Vergnügen gemacht, mir mit ihrer Sippe diesen Film anzuschauen. Ja, puh. Ich bin definitiv jemand der in der Lage ist, zwischen Werk und Künstler(n) zu trennen. Erst wenn deren (für mich) untragbaren Ansichten im Werk triefen, dann wird's schwierig für mich. In diesem Fall man muss schon Tomaten auf den Augen haben, um den manipulativen Charakter nicht wahr zu nehmen, wenn man um die Hintergründe weiß. Wie soll's es auch anders sein, wenn als Vorlage für die Geschichte das Geschwurbel des vielleicht größten amerikanischen Scharlatans seit den Warrens dient, sowie ein nicht unbedeutender Teil von Cast und Crew dessen Weltbild teilen.

Und filmisch auch ne müde Nummer, das Thriller 1x1 runter gerattert. Das Thema ist ja in der Tat interessant bzw. wichtig, aber dagegen hat Taken fast dokumentarische Züge. Wenn man sich wirklich für das Thema Menschenhandel und/oder Kindesmissbrauch interessiert und es mal mehr, mal weniger fiktionalisiert aufbereitet haben will, schaue etwa Sex Traffic, Small World, Sold oder Operation Zucker (trotz seiner leicht biederen Natur als deutscher Fernsehfilm).

Zum Lesen dann noch die Livia Lone Reihe von Barry Eisler, besonders den ersten Roman "Schrei des toten Vogels".

Sound of Freedom ist genau das, was ihm vorgeworfen wird. Unter den Deckmantel des Unterhaltungsfilms und vermeintlichen Arrangement für Kindeswohl Propagandastreifen für die religiöse Rechte.

Der Fairness halber muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich ein extrem belastetet Verhältnis zu religiösen Fundamentalismus habe. Den Film hab ich auch nur geschaut, um ihn verreißen zu können und auch nur, weil es eine Möglichkeit gab, es zu tun ohne den Produzenten Geld in den Rachen zu werfen. Ich bin aber auch niemand der Zensur oder Bevormundung bevorzugt, wenn euch danach dürstet, macht euch ein eigenes Bild. Vielleicht habt ihr mehr Abstand zum Thema als ich es habe. Aber alles was man den Film vorwirft, ist mit Fakten belegbar und keine politische Agenda. Solch eine verfolgt der Film.

Und falls man mal so schauen will, wie bemüht die religöse Rechte um das Kindeswohl bestellt ist, schaue sich etwa diesen Artikel an:
 
Es sollte jedenfalls mehr Filme geben, die während des Abspanns um eine kleine Spende für die Kollekte bitten. Vielleicht wird es dann auch was mit Passion of the Christ 2.
 
Boah, der war einfach nur öde und kacke. Klar, ist nicht als (echter) Actionfilm, sondern als Thriller-Drama angelegt, aber das war einfach mal gar nix. Und der dullige bis richtig bekackte Hintergrund (des realen Vorbilds) zieht den Mist dann (für mich) noch weiter runter. Ganz klare (Kino-)Warnung. Spart euch den schnarchigen Heuler.
 
Filmstarts vergibt 3 von 5 Sterne.
 
Habe Sound of Freedom nun gesehen und gehe zum Großteil konform mit der Filmstarts Bewertung.
Der Film hat weder inhaltlich irgendetwas mit Verschwörungstheorien zu tun, noch ist er filmisches ein Meisterwerk.
Letztendlich ist SoF ein gelungener kleiner Film zu einem erschreckenden Thema, nicht mehr und nicht weniger.

Das geringe Budget von knapp $15 Millionen sieht man dem Streifen nicht an, technisch und handwerklich ist er gelungen.
Im Film finden sich insgesamt zwei kurze 'Actionszenen', der Rest ist ganz klar atmosphärisch gelungenes Drama.
Der Cast überzeugt ebenso wie das Setting. Zudem ist der Score meist angenehm und passend.
An einigen Stellen hätte man den Pathos etwas zurückfahren können.
Was genau der Realität entspricht und was dazu gedichtet wurde weiß ich natürlich nicht, es interessiert mich bei diesen 'based on a true story' Filmen aber auch nicht brennend. Wenn dem so wäre, müsste ich mir halt eine Doku ansehen und keinen Spielfilm.

Ich habe das bekommen, was ich erwartet habe.
SoF ist in meinen Augen ein gutes und teils bedrückendes Drama.
07/10
 
Freigegeben ab 12 Jahren (sexualisierte Gewalt, Gewalt, Selbstschädigung). Halte ich für vertretbar. Empfehlen kann ich den schnarchigen Schlonz natürlich weiterhin nicht.

Freigabekarte.
 
Graunehafter Propagandamüll mit unerträglich lauter Kitschmusik - ich musste das leider gestern in der Sneak ertragen... 0/10
 
Graunehafter Propagandamüll mit unerträglich lauter Kitschmusik - ich musste das leider gestern in der Sneak ertragen... 0/10
Propaganda für oder gegen was bitte?
Man kann den Film ja langweilig finden, aber Propaganda habe ich da nicht wirklich erkannt.
Vor allem, wenn man ständig in Marvel Filme rennt. Da ist der Militarismus so weit vorn auf der Leinwand, daß manche es wohl nicht mehr sehen wollen. :lol:
 
Graunehafter Propagandamüll mit unerträglich lauter Kitschmusik - ich musste das leider gestern in der Sneak ertragen... 0/10
Propaganda für oder gegen was bitte?
Man kann den Film ja langweilig finden, aber Propaganda habe ich da nicht wirklich erkannt.
Der Film selbst lässt das zum Glück aussen vor, wird aber bei QAnon für deren wilde Verschwörungskacke eingesetzt und bei Leuten wie Sammy wirkt das, wie man ja gerade sehen kann (but Hillary... Nee: But Marvel!)... :48:

Davon abgesehen ist er teilweise grauenhaft inszeniert, Caviezel emotionslos und nicht wirklich gut aund gegen Ende extrem unglaubwürdig, was ja nachweislich so auch nicht geschehen ist.

Edit: Und der Nachspann ist schon sehr propagandanah, auf jeden Fall polemisch:


Link: https://youtu.be/Dm-5dc4jpt0
 
Zuletzt bearbeitet:
Graunehafter Propagandamüll mit unerträglich lauter Kitschmusik - ich musste das leider gestern in der Sneak ertragen... 0/10
Propaganda für oder gegen was bitte?
Man kann den Film ja langweilig finden, aber Propaganda habe ich da nicht wirklich erkannt.
Der Film selbst lässt das zum Glück aussen vor, wird aber bei QAnon für deren wilde Verschwörungskacke eingesetzt und bei Leuten wie Sammy wirkt das, wie man ja gerade sehen kann (but Hillary... Nee: But Marvel!)... :48:

Davon abgesehen ist er teilweise grauenhaft inszeniert, Caviezel emotionslos und nicht wirklich gut aund gegen Ende extrem unglaubwürdig, was ja nachweislich so auch nicht geschehen ist.
OK, dann sind wir uns hier ja zumindest einig. :)
Der Film als solcher ist im Bezug auf Propagandavorwürfe absolut unverdächtig.
Man kann ihm höchstens Übertreibungen vorwerfen, was bei 'based on a true story' Filmen jetzt auch nicht wirklich selten ist.
Eine andere Sache sind die Ansichten des Hauptdarstellers.
Zwei Dinge, die man entweder voneinander trennt (so mache ich das) oder aber als großes Ganzes sieht.

So schlecht inszeniert fand ich den Film gar nicht.
Teils zu viel Pathos, aber handwerklich gut gemacht.
Caviezel fand ich grundsätzlich OK, teils jedoch schon mit spürbarem overacting.

Der Film an sich bietet eigentlich keine Grundlage für Extremmeinungen oder Kulturkämpfe.
Inhaltlich wird es wohl (bis auf die Pädos selber) niemanden geben, der die Message nicht unterstützt.
Die Nebenkriegsschauplätze haben dann jedoch dafür gesorgt, dass hier teilweise eine Art Kulturkrieg entbrannt ist.
 
Ja, ich sehe jetzt auch, dass meine kurze Meinung eigentlich eher falsch zu verstehen ist, ich hatte aber keinen Bock für den Müll mehr Zeit zu investieren...

Ich muss nun wohl doch, was soll's. Denn ich will dir in manchen Punkten widersprechen, denn gut inszeniert fand ich ihn nicht wirklich, dazu hat er zuviel Stümperei in sich, sei es schlechte Erzählstruktur mit dauernd wechselndem Erzähltempo (meist extrem langgezogen inhaltsarm und dann schwupps ein Zeitsprung, manchmal auch unerkennbar in die Vergangenheit), mittelmässige Schauspieler und eine grottenschlechte Musikuntermalung, oft unpassend und oberkitschig. Das mag handwerklich gut gemacht aussehen, ist aber eher Stangenware. Das Einzige was mich positiv gestimmt hat, ist die erste und letzte Szene, das hatte einen regelrecht kunstvollen Eindruck, biss sich aber mit dem beweglos starren Rest der Bebilderungf des Films, Caviezel zu viel im Mittelpunkt, zuviele Close-Up etc, so sehen mMn keine guten Filme aus.

Zum anderen Punkt muss der Kontext von wem und für welchen Zweck der Film gemacht wurde, leider zu intelligent angelegt, sodass man ihm das direkt nicht vorwerfen kann, deswegen muss man den Kontext dazu nehmen, was durch die Ansprache im Abspann aber auch absolut legitim erscheint, denn da geht die Propaganda los. Natürlich ist das inhaltlich Dargestellte verwerflich das sollte ausser Frage stehen, aber genau das machen die QAnon Spinner, wenn man den Film kritisiert wird man zum Pädo Freund abgestempelt - das geht nicht und daher habe ich den Film auch so abgeschmettert. Ist ähnlich wie zB bei Leni Rieffenstahl Filmen, da fällt es schwer sich auf den reinen Film und seinen Kunstanspruch zu konzentrieren...
 
Man darf bei der Bewertung des Films aber auch nicht vergessen, daß der mit einem Budget von nur knapp 15 Mio. USD gedreht wurde.
Mal sehen, ob ich mir das mal irgendwann ansehe, aus reiner Neugierde wegen der ganzen Kontroverse um den Film.
Glaube aber kaum, daß er mir gefallen wird, weil mir die Umsetzung, zumindest nachdem, was ich bisher davon gehört habe, nicht zusagt.
Aber da ich keine Ahnung habe, wer oder was QAnon ist, könnte ich zumindest unvoreingenommen an den Film rangehen.
 
Ne, so einfach kann man das nicht abtun. Das ist ja nicht einfach nur ein "Basiert auf wahren Begebenheiten" Film, wo man mit der Phrase Menschen Authentizität vorgaukeln möchte, sondern ein Film in der die thematisierte Persönlichkeit, Tim Ballard, direkt in die Produktion mit involviert war. Und wie gedruckt lügt und Tatsachen verbiegt, gleichzeitig aber auf den Wahrheitsgehalt pocht. Zudem sind die Personen hinter und vor den Kulissen hervorragend vernetzt. Gerade weil der Film aber das alles nur indirekt thematisiert, aber scheinheilig Kinder als Schutzschild vor sich herschiebt (Na, du kannst doch nicht für Kindesmissbrauch sein) und man sich im selben Atemzug als Messias selbst feiert. Das ist an Perversion kaum zu überbieten. Opfer bleiben die Kinder, dessen Traumata einfach banalisiert werden. Auch die dauerhafte Stigmatisierung von unter einer offenkundigen Sexualstörung leidenden Täter ist nicht Teil der Lösung, zumal wenn man sie gleichsetzt mit den organisierten kriminellen Strukturen des Menschenhandels. Das ist schlicht perfide Propaganda und sollte man auch so benennen, kann einen ja egal sein, ändert aber nicht an den Tatsachen.

Es tut mir Leid, aber das Thema triggert (im psychologischen Sinne des Worts) mich sehr, für mich persönlich ist es ein harter Schlag in die Fresse, dass sich gerade die religiöse Rechte als Schutzpatron der Kinder aufspielen will.
 
Propaganda für was soll der Film sein?
In der Hoffnung mit der Frage nicht in ein politisches Wespennest zu stechen.
 
QAnon erzählt ja, dass es in den USA den Deepstate aus Politik und Medien gibt und diese sich verbunden haben, um zum Beispiel satanische Riten durchzuführen. Dazu gehört auch, dass sie Kindersklaven aus Lateinamerika einkaufen und es eben diesen Handel mit Kindern gäbe, der voranging über Lateinamerika und Südostasien stattfindet.
Damit behandelt der Film also nicht direkt typische QAnon-Mythen, allerdings unterfüttert er diese, das und natürlich die vielen Halbwahrheiten und Komplettlügen von Ballard, kann man dem Film - auch als Teil der QAnon-Propaganda - vorwerfen, finde ich.
 
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