STEPPENWOLF - Bandvorstellung

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Retro

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27.10.2023
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STEPPENWOLF

Steppenwolf gehörten neben Johnny Cash, Jethro Tull und Waylon Jennings zu den Lieblingsbands meines Vaters, ich bin also mit deren Musik aufgewachsen.
Und obwohl ich persönlich mit Live-Aufnahmen bis heute meistens wenig anfangen kann,
dürfte "Steppenwolf Live" dadurch eine der meist gehörten Schallplatten meines Lebens sein- denn diese lief bei uns damals sehr oft.

Immer wieder wenn heute mal ein Gespräch auf diese Band kommt, fällt natürlich der Titel "Born to be wild".
Verständlich, ist eben dieser Song doch der bekannteste der Band, genau genommen wohl sogar einer der bekanntesten Hardrock-Songs überhaupt.
Allerdings finde ich das schade, viele Leute kennen maximal noch "The Pusher" aus dem Easy Rider-Soundtrack, und das war es dann oft schon.
Das wird einer Band, die von 1967 bis 2018 auf der Bühne stand, aber einfach nicht gerecht.
Natürlich gab es in den über 50 Jahren Bandgeschichte höhen und tiefen sowie Auflösungen und Reunions,
aber zumindest Sänger und Bandgründer John Kay hat die Musik nie aufgegeben, und veröffentlicht (immer noch) Solo-Platten.

1965 als "Sparrow" gegründet, folgte 1967 ein teilweiser Austausch der Musiker und die Umbenennung in "Steppenwolf".
Die Band spielte unter dem neuen Namen immerhin 6 Alben ein- bis sie sich 1972 auflöste.
Bereits 1974 folgte die Reunion, welche aber nur für 3 Alben anhielt, 1976 löste sich die Band ein zweites mal auf.
1980 wollte es John Kay noch einmal wissen, änderte den Namen in "John Kay & Steppenwolf", da er inzwischen das letzte Originalmitglied war-
und fing mit seinen neuen Musikern wieder an, Live aufzutreten- und etwas später auch wieder ein paar Platten aufzunehmen.
Unter diesem Namen waren Steppenwolf bis ins Jahr 2018 Live unterwegs, veröffentlichten aber keine Studioaufnahmen mehr.
Die letzte Studio-LP kam 1990 heraus, von Neuaufnahmen älterer Songs und zwei neuen Bonustracks
auf dem 1996er Album "Feed the Fire" mal abgesehen.

Steppenwolf sind zumindest bis 1971 irgendwo zwischen Psychedelic, Progressive und Hardrock einzuordnen,
die Alben der zweiten Phase von 1974 bis 1976 bieten eher klassischen Hardrock mit Blues-Einflüssen.
In der dritten Phase wurden die Alben leider kommerzieller, passten sich dem typischen glattproduzierten US-Hardrock dieser Zeit immer mehr an.
Zwingend haben muss man diese nicht- noch dazu, weil gerade diese Alben (ausser dem letzten) auch zu den seltensten und teuersten gehören.
Zumindest die Discographie bis 1976 lohnt sich aber definitiv (neu) entdeckt zu werden,
auch wenn selbst ich als Fan sagen muss, dass auf den meisten Alben auch nervige bis belanglose "Lückenfüller" enthalten sind.

Wie immer bei solchen Berichten gehe ich nur auf die Studio-Releases ein, Live-Aufnahmen lasse ich mangels Interesse aussen vor.
Einzige Ausnahme in diesem Fall macht die CD "Steppenwolf Live", welche ich bereits am Anfang erwähnte.
Da ich diese zum einen "gezwungenermaßen" sehr oft hören durfte, und zum anderen Songs enthalten sind,
welche nicht auf Studio-LPs veröffentlicht wurden, werde ich "Steppenwolf Live" am Ende des Berichts noch vorstellen.

Fun-Fact: Sänger John Kay wurde 1944 in Ostpreußen als Joachim Fritz Krauledat geboren.
1948 zogen die Krauledats nach Hannover, 1958 wanderte die Familie dann nach Kanada, und später in die USA aus.
Joachim K. wandelte, als er anfing professionell Musik zu machen, seinen Namen in Anlehnung an englische Sprachgewohnheiten in John Kay um.


STEPPENWOLF (1968)

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Steppenwolf's Debüt enthält die bis heute bekanntesten, 1969 im "Easy Rider" Soundtrack verwendeten Songs "Born to be wild" und "The Pusher".
Innerhalb von nur vier Tagen hat die Band damals ihr Debüt eingespielt, trotzdem (oder deshalb) klingt das Ergebnis bis heute überzeugend.
Schon der Opener "Sookie Sookie" rockte für seine Zeit erstaunlich hart, und die Platte bot neben manch schlüpfrigen auch tiefgründigere Texte.
Ebenfalls noch zu erwähnen sind das hervorragende Chuck Berry-Tribut "Berry rides again",
sowie das extrem gut gelungene Willie Dixon / Muddy Waters Cover "Hoochie Coochie Man", welches mir persönlich besser gefällt als das Original.
Bis heute wird übrigens auch diskutiert, ob die Textstelle "Heavy Metal Thunder" aus "Born to be wild" der Namensgeber eben jener Stilrichtung war.

STEPPENWOLF - THE SECOND (1968)

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Nur wenige Monate nach dem Debüt wurde auch gleich der Nachfolger aufgenommen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass das Album zwar stark anfängt, aber in der zweiten Hälfte extrem nachlässt.
Essentiell ist "The Second" trotzdem, alleine schon wegen der unverzichtbaren Songs "Don't step on the grass, Sam" und "Magic carpet ride".

STEPPENWOLF - AT YOUR BIRTHDAY PARTY (1969)

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Das Tempo der Veröffentlichungen im Hause Steppenwolf bleibt hoch. Wie sieht es mit der Qualität der Songs aus? Erstaunlich gut.
Manche Songs sind ruhiger und teils etwas weniger eingängig geworden, aber natürlich sind trotzdem ein paar Hits enthalten.
"Rock me", "Don't cry", "Chicken Wolf", "Jupiter's child" und die Ballade "It's never too late" gehören auf jede Best of-Zusammenstellung der Band.

STEPPENWOLF - MONSTER (1969)

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Mit Album Nummer 4 hat man erstmals einen anderen Ansatz verfolgt:
Ein stark politisch angehauchtes Konzeptalbum, welches diverse Probleme im amerikanischen System anprangert.
Wen wundert es da, dass "Monster" das erste Steppenwolf-Album war, das in Amerika keinen großen Erfolg hatte...?
Das mag auch ein wenig daran liegen, dass man erst gar nicht versucht hat einen Single-Hit zu landen, am ehesten sticht diesbezüglich noch "Move over" heraus.
Der Rest des Albums ist durchaus gut anhörbar, verfolgt aber offensichtlich auch ganz andere Ziele als zum Hit zu werden.
Irgendwie denke ich, dass eine Band wie Steppenwolf auch heute noch einiges zu aktuellen Themen zu sagen hätte....

STEPPENWOLF - 7 (1970)

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Studioalbum Nummer 5 mit dem Titel "Steppenwolf 7". Den Sinn dahinter verstehen viele bis heute nicht,
denn selbst wenn man das direkt davor veröffentlichte "Steppenwolf Live" Album mitzählt wären wir ja erst bei der Nummer 6...
In der "offiziellen" Zählweise wird aber auch das Album "Early Steppenwolf" mitgezählt, welches mit zwei Jahren Verspätung 1969 veröffentlicht wurde.
Warum zähle ich es hier nicht auf? Weil auch "Early Steppenwolf" ein Live-Album ist, bereits 1967 noch als "Sparrow" aufgenommen wurde-
und ausserdem teilweise Songs enthält, die unter dem Namen "Steppenwolf" als Studioaufnahme nie erschienen sind.
Musikalisch geht es auf "7" jedenfalls wieder zurück in Richtung der ersten drei Alben, der eingängige, harte Rock ist zurückgekehrt.
Trotz nicht weniger Songs die sofort im Ohr hängenbleiben
("Ball Crusher", "Fat Jack", "Foggy mental breakdown", "Snowblind Friend", "Who needs ya", Hippo Stomp")
hatte auch dieses Album keinen großen Erfolg mehr zu verzeichnen.
Vom Gesamteindruck gefällt mir dieses bisher allerdings am besten, von nur 9 enthaltenen Songs sind für meinen Geschmack 6 Volltreffer dabei.

STEPPENWOLF - FOR LADIES ONLY (1971)

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Das etwas seltsam betitelte Album "For Ladies only" scheint seinen Titel leider etwas zu ernst zu nehmen.
Hauptsächlich vergleichsweise ruhige Songs, welche teilweise zwar nicht übel sind- aber (mich) im gesamten irgendwie nicht überzeugen können.
Der Titelsong kommt mit über 9 Minuten daher, und wäre generell sogar richtig gut gelungen-
wenn man nicht in der Mitte ein nicht enden wollendes Pianosolo eingebaut hätte.
Der einzige Song der mir hier komplett zusagt ist "Ride with me". Aus Steppenwolf scheint die Luft raus zu sein.
Zu dem Eindruck passt natürlich auch bestens, dass die Band sich nach diesem Album erstmal für eine kurze Weile auflöste...
 
Zuletzt bearbeitet:
STEPPENWOLF - SLOW FLUX (1974)

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1974 gab es wieder ein Lebenszeichen von Steppenwolf.
Offensichtlich tat die Pause der Band recht gut, denn schon der Opener "Gang War Blues" rockt ordentlich los.
Auch das etwas ruhigere "Children of Night" kann komplett überzeugen- ebenso "Straight shootin' Woman" und "A Fool's Fantasy".
Mit "Get into the Wind" ist sogar einer der flottesten und besten Steppenwolf-Songs überhaupt hier enthalten.
Ein überzeugendes "Comeback", auch wenn die früher allgegenwärtigen psychedelischen Elemente hier fast komplett weichen mussten-
welches dafür aber sogar wieder in den US-Charts auftauchte, wenn auch nicht mehr ganz oben wie früher.

STEPPENWOLF - HOUR OF THE WOLF (1975)

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Wieder ein Jahr später steht der Nachfolger in den Regalen- und kann ebenso überzeugen wie schon "Slow Flux" im Jahr zuvor.
Mit "Caroline - Are you Ready for the Outlaw World" eröffnet die Scheibe angenehm rockig, wenn auch fast schon etwas Poplastig.
Dafür entschädigen im weiteren Verlauf allerdings "Two for the Love of one", "Hard Rock Road" und "Mr.Penny Pincher",
welche für mich wiederum bis heute zu den rockigen Highlights der Band gehören.
Einziges Problem des Albums: Das Label unter dem man "Hour of the Wolf" damals veröffentlicht hat, wurde kurz nach dem Release verkauft-
so dass in den umstrukturierungen des Labels kaum Promotion gemacht wurde, und die Platte in der Öffentlichkeit unverdient unterging.

STEPPENWOLF - SKULLDUGGERY (1976)

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Neues Lahr, neues Label (Sony), und ein unheimlich gutes, (vorerst) letztes Album kam auf den Markt.
Man muss zwar leider auch attestieren, dass man mit dem großen Label im Rücken wohl Zugeständnisse an eine glattere Produktion gemacht hat
(oder machen musste), die härte früherer Songs ist zurückgefahren, und schräge, leicht psychedelische Klänge findet man gar nicht mehr.
Der namensgebende Opener "Skullduggery" ist trotzdem bis heute mein persönlicher Lieblingssong von Steppenwolf.
Auch der Rest muss sich nicht verstecken, die Ballade "Rock'n'Roll Song" lief bei mir auch schon unzählige male-
ebenso wie "I'm a Roadrunner", "Train of thought" und "Life is a Gamble". Erst zum Ende des Albums ist die Luft dann etwas raus.
Trotzdem insgesamt eine der besten Platten von Steppenwolf. Leider folgte danach wieder eine Auflösung der Band-
einhergehend mit einer diesmal deutlich längeren Pause...
 
JOHN KAY & STEPPENWOLF - WOLFTRACKS (1983)

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Das nächste Lebenszeichen von Steppenwolf, diesmal unter dem Namen "John Kay & Steppenwolf",
da John Kay komplett neue Musiker um sich versammelt hatte. Leider nicht nur neue Musiker, sondern auch einen neuen Stil.
Die "Wolftracks" kommen komplett zahnlos daher, typisch langweiliger 80'er Radio-Pop-Rock.
Nur Kay's Stimme ist noch unverkennbar, aber diese komplett langweiligen Songs kann gar nichts mehr retten.
Auch nicht die drei Coverversionen (Argent - Hold you head up, John Cougar Mellencamp - Hot night in a cold town, Primal Park - Down to earth),
welche allesamt dermaßen langweilig daherkommen, dass es schon weh tut.
Ich habe es mehrmals versucht- aber von dieser Platte blieb wirklich kein einziger Song bei mir hängen. Belanglosigkeit in Perfektion.

JOHN KAY & STEPPENWOLF - ROCK & ROLL REBELS (1987)

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Mit "Give me life" und "Rock'n'Roll Rebels" startet die Platte unerwartet vielversprechend und Gitarrenlastig,
nur um dann ab dem dritten Song wieder in einen größtenteils öden und belanglosen Pop-Rock Bereich abzudriften.
Immerhin entwickelt sich "Rock Steady" trotz massivem Pop-Anteil und Keyboards nach ein paar durchläufen zum Ohrwurm,
der Rest allerdings ist mit "belanglos" recht gut beschrieben.
Die Platte ist nicht wirklich "schlecht", aber extrem kommerziell eingespielt- und es bleibt nur wenig hängen.
Alte Steppenwolf-Fans dürften enttäuscht sein, wer generell den typischen Radio-Rock dieser Zeit mag, macht aber nichts falsch.

JOHN KAY & STEPPENWOLF - PARADOX (1990)

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1990 ist langweiliger Mainstream-Radio-Rock mit starkem Pop-Einschlag angesagt. Und John Kay macht mit. Leider.
Der Opener "Watch your innocence" ist übelst langweiliger Pop-Mist mit gaaaanz viel Keyboardgedudel. Grausam. Wirklich.
Mit "Rock" oder gar "Steppenwolf" hat das nichts mehr zu tun- ausser dass man John Kays Gesang erkennt.
Bei den restlichen Songs kann man dann teilweise wenigstens auch mal eine Gitarre heraushören- sofern man die vorherrschenden Popmelodien und Keyboard-Solos erträgt.
Mit viel wohlwollen kann man "Give me news i can use" noch als kleinen Hit hervorheben- ist zwar auch arg poppig, bleibt aber im Ohr hängen.
Wenn man bedenkt dass gerade diese Scheibe am teuersten der gesamten Steppenwolf-Discographie gehandelt wird, kann ich nur abraten.

JOHN KAY & STEPPENWOLF - RISE & SHINE (1990)

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Wäre da nicht die unverkennbare Stimme von Kay, könnte "Rise & Shine" von jeder beliebigen Rockband aus dieser Zeit stammen.
Immerhin von einer Rockband, wenn auch einer belanglosen. Besser als "Paradox" ist die Scheibe allemal- nur eben nicht gut.
Die Platte tut nicht weh, ist auch nicht wirklich "schlecht", aber enthält ausschließlich langweilige Songs
die man im Hintergrund im Supermarkt laufen lassen könnte.
Erstaunlicherweise wurden sogar ganze drei Songs als Single ausgekoppelt- der Erfolg ließ wohl trotzdem zu wünschen übrig.
Von daher kein Wunder, dass nach diesem Album nichts nennenswertes mehr von Steppenwolf kam,
da muss man sich eher wundern dass Kay ab den 80'ern überhaupt noch Platten verkaufen konnte.

JOHN KAY & STEPPENWOLF - FEED THE FIRE (1996)

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Hier muss man sich wirklich fragen was das sollte... "Feed the Fire" enthält 8 (von 10) Songs von "Rock'n'Roll Rebels,
welche neu und überproduziert (sprich noch kommerzieller klingend) aufgenommen wurden.
Braucht eigentlich kein Mensch. Vor allem, da mit "Give me life" auch noch der beste und härteste Song besagter Platte hier fehlt.
Kann dann wenigstens der Rest überzeugen? Immerhin sind ganze zwei neue Tracks enthalten...
"Bad Attitude" fängt zwar mit leicht schrägen Orgeltönen an, und weckt ein wenig Hoffnung auf den alten Stil der Band,
das war's dann aber auch schon, der Song schleppt sich nach dem Start durchgehend langweilig dahin.
Und dann hätten wir da noch den Titelsong "Feed the Fire". Eine wirklich schöne Ballade, kann man eigentlich nicht meckern.
Nur dass Balladen nicht gerade das sind, was man von Steppenwolf erwarten würde...
Trotzdem ist "Feed the Fire" der beste Song der Scheibe, und auch der einzige Grund, warum diese in meinem Regal bleibt.



BONUS:

STEPPENWOLF LIVE (1970)

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Musikalisch ist an Steppenwolf Live" nicht viel auszusetzen.
Für die damalige Zeit sowieso nicht, da musste man Doppel-LPs eben mehrfach umdrehen und wechseln.
Warum man sich aber seit dem CD-Release bis heute nicht die Mühe gemacht hat, ein zusammenhängendes Konzerterlebnis zu bieten,
noch dazu bei einer ja nicht gerade unbekannten Band, bleibt ein Rätsel.
Der Klang ist etwas dünn, aber damit kann man leben- die LP war da nicht anders.
Womit man aber eigentlich seit es CDs gibt nicht mehr leben kann, bzw. will, sind Ausblendungen,
wie sie auf Vinyl noch beim Seiten- und Plattenwechsel üblich und natürlich auch nötig waren.
Diese Ausblendungen hat man mit auf die CD übernommen, ein durchgehendes "Live-Erlebnis" ist hier definitiv nicht gegeben.
Das ist besonders nervig, da es ja vor allem heute problemlos möglich wäre das ganze wieder mittels Software so zu verbinden,
dass man nicht mehr merkt dass dort Pausen zugunsten der damaligen Doppel-LP-Veröffentlichung waren.
Zumal das gesamte Album sowieso, was aber damals kaum jemand wusste, zusammengestückelt ist.
Die Live-Aufnahmen sind schon größtenteils echt, und wurden auch auf einem einzelnen Konzert in Santa Monica mitgeschnitten,
aber als es an die Veröffentlichung auf Vinyl ging, bemerkte man ein Problem:
Man hatte durch die Länge des Konzerts mehr Songs, als auf eine einzelne Schallplatte passten- aber zu wenige für eine vollwertige Doppel-LP.
Das Konzert beschneiden kam für die Band nicht in Frage, also ging man ins Studio,
nahm drei Bonus-Songs auf, welche auf keiner der Studio-LPs erhältlich waren, mischte Publikum darunter- und fertig war die Live-Aufnahme.
Ja, ist eigentlich irgendwo verarsche. Andererseits aber auch Fanservice.
Wie auch immer: Wirklich empfehlen kann ich die Steppenwolf Live-CD aufgrund der nervigen Ausblendungen nicht-
ausser es käme mal jemand auf die Idee, ein vernünftiges Remaster herzustellen...
Die würde ich dann sogar kaufen- trotz meiner eigentlicher Abneigung gegen die meisten Live-Aufnahmen!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Retro

Vielen Dank für deine Mühe mit der Band-Bio!

Ich bin ähnlich aufgewachsen und stark geprägt von der Plattensammlung meines Vaters. The Doors, The Who und allen voran Pink Floyd prägen bis heute meine Musiksammlung. Steppenwolf war nicht dabei. Die habe ich später selbst entdeckt wie auch andere Bands der 70er. Zuletzt Man, die ich bis voriges Jahr gar nicht so auf dem Schirm hatte. Die BBC-Veröffentlichung ist erste Sahne.

Was die Entwicklung von Steppenwolf anbelangt, nämlich zunehmende Kommerzialisierung bis hin zur Bedeutungslosigkeit, so fällt mir als Parallele noch Nektar ein. Genial: "Remember The Future". Das aktuelle Album ist für mich Grütze. Mehr als der Name ist da nicht mehr übrig.
 
Steppenwolf wurde bei mir neulich wieder stark präsent, als ich nach längerer Zeit mal wieder EASY RIDER geschaut habe.
 
BORN TO BE WILD - EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF (2024)

Born.webp


Größtenteils dreht sich die Doku erwartungsgemäß um die wichtigsten Jahre, also von der Vorgängerband Sparrow zur Gründung von Steppenwolf-
und da um alle Veröffentlichungen bis zur "Skullduggery" aus dem Jahr 1976, der letzten Platte unter eben diesem Bandnamen.
Alles was danach als "John Kay & Stepenwolf" und auch anderen Namen (ohne John Kay) erschien, findet am Ende auch noch kurz Erwähnung.
Somit ist hier alles wichtige für den Fan enthalten, alle späteren Veröffentlichungen sind (zumindest für meine Ohren) beinahe komplett belanglos-
auf jeden Fall aber deutlich anders und sehr viel kommerzieller (und damit langweiliger) als die Anfänge.
Selbst als Fan der Band, quasi schon mein Leben lang, habe ich durchaus noch einiges für mich neues erfahren.
Die meiste Zeit geht es natürlich hauptsächlich um John Kay, aber auch seine Frau und Tochter kommen zu Wort.
Zudem war mir bisher nicht bewusst, was für ein schräger Typ Bassist Nick St. Nicholas doch war, bzw. ist,
welcher hier auch ausführlich zu Wort kommt- und wie John Kay ebenfalls Deutsche Wurzeln hat.
Für Fans und solche, die es werden wollen eine durchaus empfehlenswerte Doku!

Die Veröffentlichung kommt im Pappschuber mit identischem Cover-Artwork, beides ohne FSK-Siegel.
ES gibt sogar ein Wendecover mit komplett anderem Artwork- dieses allerdings mit FSK-Siegel. Muss man nicht verstehen...
 
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