Talk Umfrage: Audiokommentare / Untertitel, Ja? Nein?

Guckt ihr zu den Filmen die Audiokommentare?


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Toxie

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Liebe Visionäre,

wie ihr wisst, gibt es eigentlich nichts auf unseren VÖs, was wir nicht in irgendeiner Form mit deutschen oder manchmal auch englischen Untertiteln versehen.

Das war und ist seit 10 Jahren unser Credo. Aber manchmal muss man auch reflektieren und Kosten/Nutzen hinterfragen.

Denn machen wir uns nichts vor: Alles wird teurer, alles wird komplizierter in den Abnahmeprozessen und Untertitel sind oft das,
was alles in die Länge zieht, gerade was Audiokommentare und jede Menge Extras angeht.

Wenn es gut läuft, könnten wir 4 Kommentare pro Monat untertiteln, aber die Tendenz geht eher in Richtung 2,
weil dann natürlich andere Sachen liegen bleiben.

Da wir mittlerweile zu fast jedem Film einen Audiokommentar haben, kommen wir zeitlich teilweise gar nicht mehr hinterher
und von der Lizenzeinholung bis alles fertig ist, sorgen gerade die Extras immer wieder für Verschiebungen.
Außerdem werden die Masterlieferungen und die deutschen Tonspuren von Tag zu Tag abenteuerlicher und
fressen enorm viel Zeit, weil alles immer fehlerhafter wird.

Dann haben wir noch den Kostenfaktor, der im 4-stelligen Bereich liegt, was uns so ein AK kostet.
Und dann überleg mal, wenn wir plötzlich 3 Kommentare haben wie bei "The Dead Next Door" + die ganzen anderen Extras.
Da könnte man schon die eine oder andere neue Lizenz kaufen.

Und dann stellt sich natürlich auch die Frage: Wie viele von euch nutzen das eigentlich aktiv?
Wir haben intern geschätzt, dass es keine 100 Leute sind, die sich einen AK anschauen und die normalen Extras vielleicht ein bisschen mehr.

Dann schaut man sich ein bisschen auf dem Markt um und schaut, wer noch so viel Bonusmaterial draufpackt UND wer noch Audiokommentare untertitelt.
Das dürften in erster Linie wir sein, dann Anolis, vielleicht noch Turbine und Camera Obscura, aber da weiß ich nicht, ob die das immer machen. Plaion hat,
soweit ich weiß, nur untertitelt, wenn sie schon untertitelt haben und bei Capelight habe ich im Moment keine Ahnung.
Aber wir können die beiden nicht in die Gleichung mit einbeziehen, weil das Größenverhältnis und die Titel nicht wirklich vergleichbar sind.

Ich würde hier gerne eine Diskussion anregen.

Persönlich bin ich der Meinung, dass alles untertitelt werden MUSS, wirtschaftlich hat es eigentlich noch nie viel Sinn gemacht und ist eigentlich nur Liebhaberei.

Wir würden wahrscheinlich folgendes machen und das Ganze sehr stark nach Titel (Stärke) und anderen Extras variieren.

1. wieder mehr deutsche Audiokommentare aufnehmen.
2. Kommentare mit Filmemachern, die auch wirklich am Film beteiligt waren, in den Vordergrund stellen und wenn es das Budget zulässt, auf jeden Fall untertiteln.
3. Englische Kommentare von Fans/Historikern oder Filmwissenschaftlern nicht mehr oder nur noch selten lizenzieren und dafür lieber einen vergleichbaren deutschen Kommentar aufnehmen lassen.
4. die unter 3. genannten Filme auf unsere VÖs zu packen, aber nicht oder nur selektiv zu untertiteln.
5. Budgettitel bekommen maximal Untertitel zum Film und zu den Extras. (z.B. Full Moon Classics für 14,99)

Das alles wird selbstverständlich stark variieren und, wie ich mich kenne, auch stark mit meinem persönlichen Bezug zum jeweiligen Film zusammenhängen.

Aber z.B. bei einem Film DAS KONDOM DES GRAUENS den englischen AK, der noch dazu von zwei Deutschen aufgenommen wurde, ins Deutsche zu übersetzen und dafür vielleicht knapp 1000 Euro zu bezahlen, wäre absurd, weil die beiden nächste Woche für 300 Euro ins Studio gehen könnten, um einen in ihrer Muttersprache aufzunehmen.

Dann haben wir zwar den englischen Kommentar drauf, aber für die Deutschen gibt es dann deutschen Inhalt.

Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, aber es ist einfach nicht mehr tragbar, dass um uns herum alles teurer wird, dass unzählige Filme mit weniger "Liebe" behandelt werden, dafür aber 20% teurer sind als unsere Veröffentlichungen und dass wir enorm viel Zeit in etwas investieren, was am Ende wahrscheinlich keinen Kunden dazu bringt, den Film zu kaufen oder nicht zu kaufen.

Was meint ihr dazu? Wie ist euer Sehverhalten und wie steht ihr zu Audiokommentaren?
 
Ich höre grundsätzlich immer alle Audiokommentare. Auch wenn ich gut Englisch spreche sind mir die Untertitel schon wichtig, weil das je nach Kommentator schon hilfreich sein kann.
Deutsche Audiokommentare finde ich am besten. Bei denen geht es mir einfach eine andere Meinung zu hören, ein Auseinandersetzen mit dem Film aus der Zuschauerperspektive.
 
Audiokommentare sind genial, allerdings höre ich sie nur beim arbeiten nebenbei. Ich habe noch nie Untertitel für Audiokommentare eingeschaltet, obwohl mein Englisch nicht perfekt ist.
 
Ich schaue bzw. höre in AKs meist nur kurz oder ausschnittsweise rein, zu mehr fehlt mir die Zeit und auch das Interesse.

Mache also meine Kaufentscheidung zu keinster Weise davon abhängig, ob die VÖ mit AKs ist oder nicht. Von UTs dazu ganz zu schweigen.

An sich fände ich aber auch deutsche AKs interessanter als z.B. englisch AKs von jemand der nichts mit dem Film zu tun hat.
 
Kommentare von beteiligten am Film wären schon schön wenn diese Untertitelt sind!

Audiokommentare von Filmexperten usw. könnt ihr weg lassen und neue mit Deutschen Experten machen!

Bei Kondom halte ich es aber auch für unötig, wenn ihr mit beiden sowieso einen Deutschen aufnehmen werdet!
 
für mich sind audiokommentare das mit abstand interessanteste extra, das man kriegen kann ... kann mich noch an ld/dvd zeiten erinnern, als das neu war ... da hab ich die verschlungen ... heute fehlt leider ein bisschen die zeit dafür ... aber früher habe ich teilweise filme nur wegen des ak gekauft ... vor allem bey logan war genial ... da waren die ak manchmal besser als der film :biggrin:

es gibt natürlich auch negativbeispiele, wenn der sprecher einfach nur den laufenden film nacherzählt, aber das ist zum glück die ausnahme ... derart detaillierte einblicke in die produktion und hintergünde eines films gibts eigentlich nur bei audikommentaren ...
 
Für mich sind AK auch immer ein Kaufargument, ich höre auch wirklich alle (deutschen). Bei den Engl. wäre Untertitel wünschenswert, wenn man solala der Englischen Sprache mächtig ist.
 
Audiokommentare von Filmbeteiligten sind für mich das beste Extra. Ich persönlich brauche bei englischsprachigen Bonusmaterialien, egal, ob Video- oder Audioform, aber nicht unbedingt Untertitel.

Fankommentare finde ich schwierig, die fand ich bislang alle recht belanglos. Bei Filmwissenschaftlern kommt es wirklich immer auf die Personen und ihr Verhältnis zum Werk an. Da waren auch schon einige harte Totalsausfälle bei, die ich mir hätte schenken können.
 
Audiokommentare von Filmbeteiligten sind für mich das beste Extra. Ich persönlich brauche bei englischsprachigen Bonusmaterialien, egal, ob Video- oder Audioform, aber nicht unbedingt Untertitel.

Fankommentare finde ich schwierig, die fand ich bislang alle recht belanglos. Bei Filmwissenschaftlern kommt es wirklich immer auf die Personen und ihr Verhältnis zum Werk an. Da waren auch schon einige harte Totalsausfälle bei, die ich mir hätte schenken können.
ja, mit der zeit kennt man aber seine pappenheimer ... wie gesagt, bey logan für hk filme ... der hat ein wissen, das derart unglaublich ist ... aber aus bekannten gründen gibts ja nix neues ... frank djeng und tony raines sind aber ähnlich top ... bei horror/italo troy howarth, kim newman & co ... einen fan ak habe ich glaub ich noch nie gehört, wäre für mich allerdings auch nicht so interessant ...
 
1. wieder mehr deutsche Audiokommentare aufnehmen.
3. Englische Kommentare von Fans/Historikern oder Filmwissenschaftlern nicht mehr oder nur noch selten lizenzieren und dafür lieber einen vergleichbaren deutschen Kommentar aufnehmen lassen.
5. Budgettitel bekommen maximal Untertitel zum Film und zu den Extras. (z.B. Full Moon Classics für 14,99)

Ich finde es gut, das man Kosten- und Nutzenfaktor nun besser abwägt und habe oben in der Abstimmliste für Punkt 3 gestimmt :60:
Ich persönlich schaue bzw. höre mir, je nach Lust und Zeit nur deutsche Audiokommentare an, sofern es welche gab / gibt. Die lasse ich dann einfach als "Hörspiel" laufen, denn dabei muss ich mir den Film zeitnah nicht nochmal anschauen. Allerdings auch nur solche, die nicht ständig abschweifen, fremdthematisch werden oder in sonstiges Geblödel ausarten (pauschal allgemein gemeint :zwinker:) Gab es leider auch schon und das tue ich mir dann lieber nicht mehr an :??: Englische Audiokommentare, ob mit oder ohne Untertitel höre ich nie. Stimme ferner mit den zitierten Punkten, 1 , 3 und 5 überein. Halte diese für sinnvoller und den anderen Kram kann man tatsächlich einsparen.

Mal ehrlich, wer schaut und hört sich denn tatsächlich alle Audiokommentare und Extras an :??: Das dürften in der Tat die wenigsten sein. Man holt sich doch Filme in erster Linie wegen dem Film und nicht wegen irgendwelcher Audiokommentare und diverser Verpackungsformen. Das andere Bonusmaterial, wie Dokus., zeitgenössische alte deutsche Kinotrailer etc. erachte ich im Grunde als wichtigen Bestandteil zum Hauptfilm und dürfen gerne mit Untertiteln weiterhin dabei sein, je nach Möglichkeit und Verfügbarkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe in meinem ganzen Leben glaube ich genau einen einzigen Audiokommentar angehört und das dürfte der von Christian zu Blutige Seide (auf der Hände-Weg-DVD?) gewesen sein, d.h. ich könnte auf Audiokommentare ganz generell verzichten. Abseits davon bin ich aber ein großer Fan von Bonusmaterial: Interviews mit Beteiligten, Featurettes, Bildergalerien und co. schauen ich meist komplett.

Ich kann natürlich nur mutmaßen und will auch gar nicht von mir auf andere schließen, aber ich tippe mal darauf, dass Audiokommentare in der Summe bei der Kaufentscheidung eine ehr untergeordnete Rolle spielen.
 
Audiokommentare beeinflussen schon ein bisschen meine Kaufentscheidung - gerade bei Unsicherheit, ob der Film jetzt in die Sammlung soll.
Sie haben bei mir einen VIEL höheren Stellenwert als sämtliche Specials, da sie auch den Wiederschauwert eines Films erhöhen.
Ich schaue beim Rewatch z.B. gerne den Film mit seiner Filmtonspur und schalte UTs eines fremdsprachigen Audiokommentars von Filmbeteiligten oder Experten zu. Bei fremdsprachigen AKs sind mir die UTs also wichtiger als die Tonspur selbst.

Edit: Ich fände es gut, wenn es mehr deutschsprachige AKs gibt.
 
Wir würden wahrscheinlich folgendes machen und das Ganze sehr stark nach Titel (Stärke) und anderen Extras variieren.

1. wieder mehr deutsche Audiokommentare aufnehmen.
2. Kommentare mit Filmemachern, die auch wirklich am Film beteiligt waren, in den Vordergrund stellen und wenn es das Budget zulässt, auf jeden Fall untertiteln.
3. Englische Kommentare von Fans/Historikern oder Filmwissenschaftlern nicht mehr oder nur noch selten lizenzieren und dafür lieber einen vergleichbaren deutschen Kommentar aufnehmen lassen.
4. die unter 3. genannten Filme auf unsere VÖs zu packen, aber nicht oder nur selektiv zu untertiteln.
5. Budgettitel bekommen maximal Untertitel zum Film und zu den Extras. (z.B. Full Moon Classics für 14,99)
Genau so und nicht anders:liebe:
 
Ich mag AK sehr, komme aber aus zeitlichen Gründen nur sehr selten dazu mir diese auch anzuhören.
Untertitel benötige ich an der Stelle nicht. Ich schätze es wenn es sie gibt aber die haben keinen Einfluss auf meine Kaufentscheidung.
 
Also - "gucken" tue ich Audiokommentare nicht. :zwinker2:

Aber ich höre die eigentlich ganz gern - wenn ich denn die Zeit finde, was ehrlicherweise nicht so oft ist.
Aber ich würde gern "eines Tages" mal alles nachholen, was in meiner Sammlung an Bonusmaterial so schlummert...

Untertitel finde ich schon sehr hilfreich, Englisch geht zwar auch so, aber wenn jemand nuschelt oder mehrere Beteiligte durcheinanderreden, ist es schön, wenn man UT - Unterstützung hat.

Bei anderen Sprachen als Deutsch und Englisch brauche ich auf jeden Fall Untertitel, sonst muss ich auf den Audiokommentar verzichten. :??:

Nebenbei - Stichwort Inklusion - finde ich, dass auch Hörgeschädigte Filmfans ein Anrecht haben, alles an Bonusmaterial nutzen zu können, wenn sie ihr Geld dafür ausgegeben haben.


Gruß,

doc
 
Ich gehöre schon zur Fraktion jener, die sich grundsätzlich auch alles anschauen was die Disc so zu bieten hat. Sicherlich nicht in einem Rutsch, dafür ist die Zeit meistens nicht da, aber Extras & Audiokommentare sind eben jene Faktoren die ein physisches Release für mich gegenüber einem Stream/Download abhebt. Klar ist das bei manchen Filmen finanziell/logistisch nicht möglich, da bin ich dann auch über ein "Budgetrelease" froh aber grundsätzlich sind das halt die Muskeln die man als Label spielen lassen kann (neben einer besseren Bild- & Tonqualität natürlich).
Untertitel schalte ich bei englischsprachigen Extras/Audiokommentaren ehrlich gesagt immer aus, Audiokommentare laufen ohnehin meistens nebenbei während ich irgendetwas anderes mache.

So ein Release muss aber nicht unbedingt sämtliche Extras die es international auf irgendwelchen Releases gab zusammenkratzen. Manche Informationen wiederholen sich einfach, bei manchen VÖs (jetzt nicht auf Wicked bezogen), habe ich das Booklet gelesen und dann 1:1 das gleiche nochmal in einem Interview auf der Disc gehört, da hat man dann Lizenzkosten reingebuttert, ggf. untertitelt und letztendlich aus Kundenperspektive gar keinen Mehrwert gehabt.

Am Ende des Tages möchte ich bei einem "Boutique"-Label Release einfach das Gefühl haben, nicht nur den Film in einer guten Qualität gesehen zu haben sondern dass ich mich anhand der Extras auch noch tiefer damit beschäftigen konnte sodass ich am Ende nicht den Columbo machen muss "Eine Frage hätte ich da noch..." und dann doch wieder google anschmeiße. Ob man das nun mit einem guten Booklet, neuen deutschen Audiokommentaren oder wie auch immer gewährleistet ist mir letztendlich egal.

Lange Rede kurzer Sinn: Kommentare mit Filmemachern die am Film beteiligt waren priorisieren (Gary Shermans Poltergeist 3 - Kommentar war bspw. klasse) und falls günstiger/einfacher mit neuen deutschen Extras Informations-Parität gegenüber englischsprachigen schaffen. :smiley:
 
Ich höre Audiokommentare eigentlich gerne, finde es allerdings wiederum nervig, wenn es zu viele pro Film sind. Denn da ich sie gerne höre, höre ich mir natürlich alle an, bin dann aber genervt, dass zu viel Zeit dabei draufgeht - ein Teufelskreis. :biggrin:
Daher würde ich sagen, dass ein AK pro Film reicht. Ich bräuchte aber auch nicht unbedingt zu jedem Film einen.

Ob deutsche Audiokommentare oder englische etc., ist mir dabei egal. Bei fremdsprachigen Audiokommentaren wäre ich aber ganz klar für Untertitel. Bei englischen Kommentaren höre ich zwar auch ohne Untertitel, da ich der englischen Sprache mächtig bin - das bringt aber manchmal dennoch nichts, je nachdem was für Sprecher sich da einen wegnuscheln, oder alle zusammen Stakkato quatschen.:150:
 
Und dann stellt sich natürlich auch die Frage: Wie viele von euch nutzen das eigentlich aktiv?
Was meint ihr dazu? Wie ist euer Sehverhalten und wie steht ihr zu Audiokommentaren?
Uhh, das ist ein schwieriges und kompliziertes Thema. Ich versuch mal das aus unterschiedlichen Sichtweisen zu beleuchten, aber erst einmal mein Sehverhalten:

Ich gucke Audiokommentare sehr sehr gerne; häufig schau ich den sogar direkt nach dem Film, also guck den Film noch mal, aber mit Audiokommentar; da sind die Eindrücke vom Film noch frisch und insbesondere wenn es Stellen gibt, die mich irgendwie fastziniert oder interessiert haben, will ich die dann gerne noch mal mit Kommentar sehen. Früher[tm] ist das sehr häufig vorgekommen; mittlerweile fehlt mir häufig leider die Zeit, aber das macht die Audiokommentare nicht weniger wertvoll. Seit Home-Office (ich bin zu 80% im Homeoffice), kann ich die Sachen manchmal während der Arbeit mitlaufen lassen; allerdings ist das mit Linux und Blu-Ray eine Qual und 4K-Player gibts in Rechnern ja auch so gut wie garnicht. Aber das ist noch mal ein anderes Thema - zurück zu den Audikommentaren: In allen möglichen Foren hab ich auch immer wieder versucht, dazu Gespräche und Diskussionen anzuleiern (auch hier); leider mit mäßig bis garkeinem Erfolg sodass ich selbst davon ausgehe, dass die leider kaum einer sonst schaut. Mir selbst sind die aber sehr wichtig, und indirekt sind sie schon immer Kaufgrund gewesen (weil früher diese Extras häufig in den Limitierten/Sonder/Deluxe/Wieauchimmer Editionen drin waren weswegen ich die schon immer bevorzugt habe), und auch heute noch entscheide ich bei unterschiedlichen Versionen danach (insbesondere wenn ich einen Film schon habe), wo welche Extras dabei sind.

Je nach Audiokommentar (und/oder Film) find ich es dabei aber auch sehr hilfreich, wenn ein Untertitel dabei ist. Wie gesagt, früher hab ich immer direkt nach dem Film den Film noch mal mit AKs geschaut; damals in der kleinen Zweizimmerwohnung oder der WG musste dazu der Ton danach ganz leise gemacht werden, weil die andern oft schon ins Bett wollten, da war es schon sehr hilfreich; heute hab ich häufig aber auch Filme wo es manchmal schwer verständlich ist, wenn der Filmton mitläuft. Wie gesagt, je nach Audiokommentar hab ich dann manchmal entweder den Kommentar untertitelt mitlaufen, oder aber den Film.

Notwendig wären die Untertitel an dieser Stelle für mich aber *eigentlilch* nicht (außer ich versteh mal ein Wort nicht, passiert aber selten), und ich würde einen Film nicht deshalb nicht kaufen, weil bei deutschen oder englischen Kommentaren kein Untertitel dabei ist. Für den internationalen Markt ist es natürlich schade, wenn die Untertitel fehlen, und mich persönlich wurmt es immer tierisch, wenn bei einem ausländischen Film (bspw. einem Spansichen oder Französischen, oder auch bei vielen asiatischen Filmen in meiner Sammlung der Fall) der Film zwar untertitelt ist (weswegen ich ihn mir kaufen konnte), die extras aber nicht wenigstens englisch untertitelt sind. Stichwort "English-friendly".

Aber das sind wahrlich Randfälle; wieviele internationale Kunden ihr habt, und wie sehr ihr diesen Markt für Euch weiter erschließen könnt(et), könnt natürlich nur ihr wissen.


Persönlich bin ich der Meinung, dass alles untertitelt werden MUSS, wirtschaftlich hat es eigentlich noch nie viel Sinn gemacht und ist eigentlich nur Liebhaberei.
Das sehe ich auch so; und ich geh hier sogar noch einen kleinen Schritt weiter, denke ich: Ich finde es sogar ungeheuer wichtig, Untertitel sowohl in der Marktsprache als auch in der Originalsprache der Sprecher zu haben. Aber ich bin auch ehrlich: Nutzen tu ich die Untertitel tatsächlich selten, wenn es sich um Englische (oder Deutsche) Produktionen handelt.

Mir ist der O-Ton aber sehr wichtig, beim gucken; ich bin von Syncho zum O-Ton-Gucker bei Englischen Filmen geworden, und in der Transitionszeit fand ich es unglaublich hilfreich, wenn die Filme auch Untertitel auf Englisch hatten, wannimmer ich verständnisprobleme hatte. Auf Deutsch fand ich die Nervig und hinderlich, denn der Satzbau ist ja ein ganz anderer, und wenn Dir wirklich nur ein Wort fehlt, dass Du nicht verstanden hast, ist das Nerviger und bringt Dich mehr raus, wenn Du hinterher zusammen puzzeln musst, welches Wort das wohl war.

Mit dem Aufhören von Synchro-Gucken bei englischen Produktionen sind mir dann viele Nuancen aufgefallen (Dynamik in der Sprache, Schallverhalten, bewusstes "Stimmschauspiel", Wortspiele, bewusste Dialektik, bewusste Sprachfehler,e tc.), die mich bei Synchros mittlerweile so sehr fehlen und stören, dass ich auch bei anderen Sprachen zum O-Ton-Gucker geworden bin. Englische Untertitel brauch ich mittlerweile so gut wie garnicht mehr (die Fälle wo das am ehesten vorkommt, sind Audiokommentare :biggrin:), bei anderen Sprachen will ich mind. einen Deutschen oder Englischen dabei haben, ansonsten lass ich den Film liegen. Und das trifft dann auch auf Untertitel zu - da sowas aber auch nie angegeben wird (also ob auch die Audiokommentare untertitelt sind), bin ich dann nur nach dem Kauf frustriert, das diese und jene Version die ich unbedingt haben wollte, Stunden an Bonusmaterial hat, das ich nicht gucken kann (bei Importen).

Ich glaube, auch damit steh ich eher allein da, bzw. bin eine Minderheit, die nicht ins Gewicht fällt.

Für mich gibt es noch einen weiteren Faktor, und das ist Inklusion. In meiner Arbeit (Entwicklung von E-Commerce-Systemen) ist das Thema ungemein wichtig, hier gibt es sogar Gesetze die eingehalten werden müssen, und wo es sonst zu Strafen kommen kann. Sensibilisiert wurde ich persönlich zu dem Thema, weil ich mal zu Schülerzeiten als Schwimmtrainer ein Kind bei mir hatte, das Taubstumm war, und dieses Kind hatte auch Eltern die Taubstumm waren. Ich war zunächst ziemlich überfordert damit und mir tat das Kind leid, weil ich nicht mit ihr kommunizieren konnte, was es sehr schwer machte (außerdem war Mobbing hier auch ein Thema), und als ich dann versucht hatte mit der Mutter zu reden, hat sie mich gebeten, ob ich - falls ich eins habe (das war Ende der 90er) - ihr doch meine Handynummer und/oder E-Mail Adresse geben könne, damit wir per SMS oder E-Mail kommunizieren können. Mir ist da bewusst geworden wie wichtig diese Technologien waren. Ich würde sagen, diese Erfahrung hat mich geprägt, weil ich sei als Kind gemacht habe. Deswegen ist mir das Thema generell sehr wichtig, und dies ist ein weiterer Punkt der für mich dafür spricht, das alles untertitelt werden sollte! Was aber AUCH zu der Wahrheit gehört: Das ist bis heute in meinen 40 Jahren die einzige Begegnung mit taubstummen Menschen gewesen. Einen Taubstummen Filmesammler hab ich noch nie gesehen oder von gehört.


Dann schaut man sich ein bisschen auf dem Markt um und schaut, wer noch so viel Bonusmaterial draufpackt UND wer noch Audiokommentare untertitelt.
Macht das bitte nicht! Denn: Vanilla-Discs mit nix außer dem Film in Synchro gibt's ja auch; am Besten noch mit 8-Seiten Booklet das nur Bilder oder Texte von der Wikipedia hat. Das Wicked bei einigen Filmsammlern einen gewissen Kultstatus hat, liegt ja eben auch ein wenig daran, dass ihr Euch auch sonst nicht auf dem Markt umgeschaut habt, und das macht, was einige andere machen. Criterion würde international sicherlich auch kein Mensch kennen, wenn sie das gemacht hätten, was alle auf dem Markt machen, etc.


3. Englische Kommentare von Fans/Historikern oder Filmwissenschaftlern nicht mehr oder nur noch selten lizenzieren und dafür lieber einen vergleichbaren deutschen Kommentar aufnehmen lassen.
Mit der Auflistung generel, aber diesem Punkt im Besonderen hab ich ein kleines bisschen Bauchschmerzen. Denn: Für mich ist Punkt 2 der wichtigste, und sollte an erster Stelle stehen. Ich hab am Meisten Spaß an Audiokommentaren, wenn die beteiligten Personen erzählen, wie sie eine bestimmte Szene gedreht haben, was der Hintergrund, bzw. die Hintergedanken waren, was am Set passiert ist, welche Anekdoten es gibt, was gut lief, was alles schief gelaufen ist, wo man wie kreativ geworden ist um bestimmte Dinge mit begrenztem Budget doch noch hinzurkriegen, etc. pp.

Das sollten m.M.n. die Audiokommentare sein, die jede VÖ versuchen sollte zu bekommen, oder gar selbst aufzunehmen. Und ja: Das ist deutlich schwieriger und für Deutsche Labels wahrscheinlich so gut wie unmöglich, bei US-Produktionen. Aber wenn die Aufzählung eine Prioritätenliste ist, dann wäre das für mich an Stelle 1.

Gehen wir davon aus, dass so ein Audiokommentar nicht zu bekommen ist, und auch nicht herzustellen ist, ist dann in nächster Instanz doch interessant, von jemanden zu hören, der dem so nah wie möglich kommt. Bspw. ein Filmhistoriker aus der Zeit und aus dem Ort, der Geschehnisse, Rezeptionen, das allgemeine Gefühl, etc. viel besser kennt, und wiedergeben kann, als ein Filmhistoriker ganz auf der anderen Seite des Planete, der da Bestenfalls ein paar Bücher zu gelesen hat? Und damit möchte ich Filmhistoriker und -wissenschaftler in keinster Weise Kompetenz oder Ähnliches absprechen. Aber je näher man an der Primärquelle dran war, desto interessanter wird etwas m.M.n.; deswegen interviewen wir ja auch lieber Zeitzeugen, den Partner von jemanden, Freunde, Kollegen, etc. statt jemanden der den Fall aus der Zeitung studiert hat. Und ein bisschen fühlt sich das so an, wenn man lieber heute neue deutsche Audiokommentare aufnehmen möchte, als zu original Audiokommentaren von damals zurück zu greifen und diese zu Lizensieren.

Und ich meine das so pauschal, wie sich das für mich auch in der Auflistung anfühlt. Wünschen würde ich mir, dass das eine Einzelfallentscheidung bleibt. Denn es gibt gute und schlechte Audiokommentare, und ein guter neuer deutscher Audiokommentar von jemand unbeteiligten ist natürlich mehr wert, als ein schlechter original Audiokommentar von jemandem der dabei war.

Eine andere Sache die ich zu 3. noch zu bedenken geben möchte, und die mir durch die vielen Importe auch aufgefallen ist, die aber primär aus einer Diskussion stammt, die ich mit englischen Filmsammlern auf einem englischsprachigem Forum hatte: Es entsteht dadurch auch die Gefahr, dass wir am Ende immer nur noch die gleichen 3 Namen zu hören bekommen. Das ist mir persönlich vorher garnicht so sehr aufgefallen, aber im besagten Forum wurde sich über diese komische Eigenheit der Deutschen mit ihren Audiokommentaren lustig gemacht. Ich bin da natürlich für die Kommentatoren in die Bresche gesprungen, habe erklärt, dass das die Korephäen der deutschen Filmwissenschaft sind, und wurde dann - wie ich finde - zurecht darauf hingewiesen, dass man doch nicht in allen Genres und allen Jahrzehnten der Experte sein kann. Tatsächlich gibt es im Englischsprachigem Raum viel mehr Vielfallt, sowohl bei den Audiokommentaren, als auch bei den Essays in Booklets. Einige Namen liest man häufiger, aber dass sind dann die Experten auf dem Feld der Asiatischen Filme, oder der Italo-Filme, etc. Dass man +/- 3 Namen hat, die den gesamten Filmbereich abdecken, gibt es nicht. Und ich finde mittlerweile, dass es auch kein wünschenswerter Zustand ist, denn jeder Mensch ist subjektiv, und so fallen wichtige neue oder andere Impulse, Ideen und Gedanken irgendwann hintenüber.

Daher wäre meine Listung (nach Priorität) eher so:

1. Kommentare mit Filmemachern, die wirklich am Film beteiligt waren
2. Englische Kommentare von Fans/Historikern oder Filmewissenschaftlern, die hochwertig sind, weiterhin lizensieren
3. Eigene, deutsche Audiokommentare aufnehmen
4. Die unter 1 und 2 genannten Audiokommentare nur noch selektiv untertiteln, wenn noch Budget übrig ist


Am Ende, und das hatte ich ja anfangs Ausgeführt, ist mir die Fülle an Extras und Audiokommentare wichtiger, als dass sie Untertitelt sind. Es wäre schön, wenn sie es wären (und ich finde es bei nicht-englisch-oder-deutschen Audiokommentaren sogar essentiell), aber ich sehe mich und andere Nutzer da eher in der (absoluten) Minderheit. Bevor ich garkeine Audiokommentare kriege, nehm ich die lieber ohne Untertitel, und bevor ich nur einen untertitelten Audiokommentar bekomme, nehm ich lieber zwei Audiokommentare ohne Untertitel.


Einen letzten Gedanken habe ich noch: Aber wie steht ihr zu Unterstützung mit Software? Habt ihr das schon mal ausprobiert? Meines Wissens sind Transscriptions-Software-Systeme mittlerweile sehr gut (YouTube bietet das ja bspw. auch an); und auch die automatische Übersetzung ist garnicht mehr so schlecht. Ich könnte mir vorstellen, dass es einem Enorm viel an Arbeit abnimmt, wenn man solche Tools die Vorarbeit machen lässt und die Texte danach nur noch einmal auf Schnitzer lesen und gegebenfalls korrigieren muss? Und ich verstehe, dass man da skeptisch ist, und es lieber Handgemacht machen möchte (von den sozialen Aspketen ganz zu schweigen); aber bevor es garkeine gibt (und solange die Qualität weiterhin stimmt, natürlich)?


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