Ich weiß nicht, woher das kommt, dass sich heutzutage so viele Zuschauer beschweren, wenn eine Serie nicht gleich alles in der ersten Staffel auflöst.
Kann ich dir sagen, warum das bei mir so ist.
Heutzutage kommt es immer wieder vor, daß Serien einfach abgesetzt werden.
Wenn dann mehrere Staffeln immer neue Fäden gesponnen werden und so gut wie nichts aufgelöst wird, ist das für mich einfach Zeitverschwendung.
Aktuellstes Beispiel:
1899
Das ist aber meiner Meinung nach weniger ein Problem der Serien an sich, sondern eher ein Problem, wie heutzutage, gerade bei Streaming-Diensten wie Netflix, Serien produziert werden. Viele zu viele auf einmal und es wird auch alles viel zu schnell abgesetzt, gleichzeitig hat sich gefühlt auch die Anzahl der Serien erhöht, die eine durchgehende Handlung haben, was eine vorzeitige Absetzung umso bitterer macht. 1899 habe ich mir beispielsweise erst gar nicht angeschaut, weil ich abgewartet habe, bis min. eine 2. Staffel angekündigt wird, eben weil man es bei Netflix mittlerweile leider kennt, dass eine neue Serie nach der ersten Staffel gleich wieder abgesägt wird. Klar, wenn jeder das so machen würde würde kaum noch eine Serie über Staffel 1 hinauskommen, aber das Problem ist, in dem speziellen Fall, von Netflix, auch hausgemacht, als man anfingt, vermehrt Serien vorzeitig abzusetzen.
Würde man wenigstens ein paar 08/15-Filme weniger produzieren und stattdessen das Geld in Abschlussfilmen oder Abschluss-Episoden von abgesetzten Serien investieren, so dass zumindest die Stories abgeschlossen werden, wäre ich auch wieder bereits jede Serie die mich halbwegs interessiert, vom Start weg zu schauen.
Zudem bin ich bei Serien, die erzähl-technisch überhaupt nicht weiterkommen grundsätzlich skeptisch, daß da ein gutes Ende kommt.
Ist bei Serien mit vorher abgeschlossenen (Haupt-) Handlungssträngen dann nicht ganz so dramatisch, bei Serien, die alles auf den letzten Drücker auflösen wollen, muß da dann ein wirkliches Kracher-Ende kommen, wie z.B. bei Breaking Bad.
Deshalb beschwere ich mich zwar nicht aber ich warte eben und schaue zwischenzeitlich lieber etwas anderes … gibt ja genug Auswahl.
Kommt immer drauf an, wie viel Zeit einer Serie gegeben ist und ob die Macher wissen wo sie von der Story her hinarbeiten wollen. Da kann es durchaus sein, dass die ersten 2 oder 3 Staffel ein wenig wie auf der Stelle treten wirkt, weil an mehreren Punkten Handlungsstränge initialisiert werden müssen, die erst später zusammenlaufen und als Ganzes einen Sinn ergeben. Gerade bei so Mystery-Serien wie From es eine ist. Ich fände es da da sogar eher kontraproduktiv, wenn die Auflösung zu einer gegebenen Situation, die eigentlich Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist, zu früh geliefert wird und man danach das Gefühl hat, die Macher wüssten jetzt nicht mehr wie sie die Spannung groß aufrechterhalten sollen und hangeln sich nur noch von Staffel zu Staffel. Leider weiß man meist oft erst, nachdem eine Serie abgeschlossen ist, ob das Ganze geglückt ist oder, wie du schon schreibst, auf den letzten Drücker viel zu kurz oder schnell abgeschlossen wurde (zumal bei Serien, die plötzlich abgesetzt werden aber noch eine halbe Staffel oder ein paar Episoden bekommen, um die Handlung abzuschließen, ist das oft wohl auch nicht vermeidbar, aber immer noch besser als wenn die Story überhaupt kein vernünftiges Ende bekommt).
Ich fände es auf jeden Fall schade, wenn es irgendwann überhaupt keine Serien mehr gäbe, bei der die Haupthandlung wirklich erst am Serienende aufgelöst wird. Gerade wenn die Geschichten gut geschrieben sind, ist das meist recht spannend und auch der große Vorteil gegenüber Filmen, dass man deutlich mehr Zeit hat eine große übergeordnete Handlung zu erzählen.

Wobei ich schon zugeben muss, es hängt natürlich auch vom Genre ab. Ich brauche jetzt keine zig Krimiserien wo sich ein einzelner Kriminalfall über 5 - 10 Staffeln hinzieht.