Da war sie wieder, die Vorfreude die am größten ist...
David Finchers "Le Samourai"? Leider nicht, leider garnicht....
Aber bevor ich zum Film komme eine Frage in die Runde, wie wichtig sind euch die ersten Minuten eines Film bzw. dessen Intro?
Für mich sind diese sehr sehr wichtig, denn sie sorgen dafür den Zuschauer in die richtige Stimmung zu bringen.
Es gibt viele Filme die das perfekt schaffen.....Scott Pilgrim vs. The World, Beverly Hills Cop, Dredd, Drive, Miami Vice.......und ja auch der kürzlich gesehene Road House hat das perfekt gemeistert. Ich könnte da hunderte Filme aufzählen.
Klar gibts auch Filme bei denen das nicht der Fall ist und dann taugt der Rest trotzdem oder leider auch umdreht.
So oder so, ich bin großer Fan davon wenn Filme ein direkt die passende Stimmung verpassen und genau da scheitert "The Killer" sofort.
Wer auch immer dieses, auf Wish bestellte Mission Impossible Intro abgesegnet hat, such dir n anderen Job. Das is ja furchtbar...
Ich weiß net wann ich das letzte mal sowas dahin geschissenes gesehen hab. Als hätte man das Intro für ein "Alarm für Cobra 11" Spin-off gebastelt.....übelst.
Und leider wird der Film danach erstmal nicht besser. Was folgt ist Fassbender wie er in einem mit Baustrahler beleuchteten Raum auf sein Ziel wartet. Damit dem Zuschauer nicht genau so langweilig wird wie dem Killer, hielt man es wohl für eine gute Idee die Zeit mit Monologen auszufüllen.
Fassbender labert und labert und labert und labert.....
Er hört halt auch einfach nicht auf mit labern und die Informationen wurden mir auch immer egaler und ich hab auch irgendwann nimmer zugehört....
Zwischendurch piepst dann seine Uhr und er erklärt was er bei welchem Puls machen muss und blablabla.....NO ONE FUCKING CARES.
Und ja die "I....don't....give....a.....fuck" Zeile bringt er dann auch eher bemüht cool rüber....
Leute neee.....
Wisst ihr wie ich die ersten 20 Minuten gefeiert hätte, hätte er einfach sein Ding gemacht ohne Off-Kommentare?
Plötzlich taucht das Ziel auf, die Kopfhörer werden eingestöpselt und es ertönt The Smiths "How Soon Is Now?".
GEIL dachte ich mir......bis man den Song im Sekundentakt zwischen Heimkinobeschallung und Kopfhörermodus hin und her wechseln lies....
Was soll der Blödsinn? Wieso packt man so einen geilen Song in ein Film nur um ihn dann so zu verstümmeln?
Dann erfolgt der Schuss, Treffer.....oder auch nicht........Cinema 4D Mündungsfeuer, digitale Glassplitter, alles irgendwie auf "fancy" getrimmt.......soll geil aussehen, für mich wars wieder mal gewollt aber nicht gekonnt.
Soviel Text....und der Film läuft gerade mal 22 Minuten.
Die anschließende Flucht ist aber sehr sehr stimmig inszeniert und ab da gehts auch filmisch qualitativ auswärts.
Es entwickelt sich immer mehr eine gewisse Sogwirkung. Die Art und Weise wie er ans Ziel gelangt erinnern an bessere Agent 47 Zeiten. Die Stimmung ansich entspricht so langsam dem was man von Fincher erwarten würde.
Mit dem Florida Kapitel bekommt man dann auch ein kleines Highlight geboten.
Aber so richtig die Funke wollte bei mir einfach net übspringen. Zwar werden die Monologe reduziert, nerven aber weiterhin.
Auch gibts nie ein Gefühl der "Gefahr". Der Killer zieht seine Racheding durch und der Plan der Gegenseite ihn verschwinden zu lassen scheint komplett verpufft zu sein. Zwar wird das anfangs angeteast, spielt aber im späteren Verlauf keine Rolle mehr.
Die Bilder sind sehr stimmig, aber die Farben....das ist ja etwas was ich ständig bei aktuellen Filmen bemängel. Von den Farben stinkt das gegenüber einem Seven oder Fight Club komplett ab. Aber es gibt dennoch einige sehr schöne Aufnahmen.
Beim Score hab ich mich eigentlich gefreut das Reznor und Ross wieder übernehmen, aber da war nix dabei was hängen bleibt. Kein "In Motion", kein "Technically, Missing", kein "What If We Could?"....einfach nix, ambientes Geblubber über welches sich nur der Subwoofer freut.
Ja und am Ende hab ich mich gefragt.....was wollte Fincher mit dem Ding bezwecken?
Das die Story schon 1000 mal verfilmt wurde, geschenkt, das wusste ich vorher und ich war einfach nur neugierig was Fincher drauß macht.
Aber im Prinzip hat er nix drauß gemacht. Es gibt kein Payoff, keine Pointe, kein garnix einfach.
Fassbender zieht sein Ding durch, rattert seine Prinzipien runter (denen er auch nicht immer treu bleibt) und Ende...
Ich hatte sooo sehr gehofft der Film reiht sich bei Kalibern wie The Day of The Jackal, Ghost Dog, Le Samourai, Collateral und Le Professionnel ein......aber leider nein.
5/10