Rom, offene Stadt
TV-Ausstrahlung am Montag, 17. Juni um 21:45
Rossellini hatte das Drehbuch noch während der deutschen Besatzung geschrieben. Unmittelbar nach der Befreiung auf den Straßen Roms gedreht, atmet der dokumentarisch wirkende Film Authentizität und weist somit jene Nähe zur sozialen und historischen Wirklichkeit auf, die zum Merkmal des Neorealismo wurde.
Rossellini verstand es darüber hinaus geschickt, das Schicksal seiner Figuren zum Spiegelbild kollektiver Erlebnisse zu machen. Die tragischen Vorfälle wie Folter und Tod stehen dabei gar nicht so sehr im Mittelpunkt, werden vielmehr konterkariert mit komischen und grotesken Szenen. Rossellini schuf einen Film des Widerstands, der durch sein Ensemble verschiedener Figuren und ihrer Geschichte die verschiedenen Lager aufeinanderprallen ließ.
„Rom, offene Stadt“ fand seinen Weg in die Filmgeschichte als reinster Ausdruck des Neorealismo, jener filmischen Strömung unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, bei der die Wirklichkeit sich selbst zu inszenieren schien. Roberto Rossellini zählte zu den prägenden Figuren jener Zeit; darüber hinaus auch mit seinen Filmen mit Ingrid Bergman wie „Stromboli“ oder „Europa 51“.
Italien, 1943: Rom ist im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Truppen besetzt. Am 14. August desselben Jahres wird die Hauptstadt zur "offenen Stadt" erklärt. Die Menschen leben in einer Mischung aus Ausnahmezustand und Alltag ... - Die Rolle Roms im italienischen Widerstand. Regie: Roberto...
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Die Braut trug schwarz
TV-Ausstrahlung am Freitag, 21. Juni um 14:15
Eine schöne, geheimnisvolle Frau taucht bei einer Verlobungsfeier auf. Niemand kennt sie, aber die Blicke aller Männer sind auf sie gerichtet. Wenig später geht sie mit dem zukünftigen Bräutigam auf die Terrasse und stürzt ihn in die Tiefe. Die gleiche mysteriöse Frau neben einem Mann im Konzert; sie hat ihm die Karte zukommen lassen. Und natürlich verfällt der einsame Junggeselle ihrem Charme und lädt sie zu sich ein. Am Abend ist er tot, vergiftet. Aber bevor er stirbt, nennt ihm die Fremde noch ihren Namen: Sie heißt Julie Kohler.
Ihr Leben ist von einer Tragödie gezeichnet. Als Julie einige Jahre zuvor als Braut an der Seite ihrer Jugendliebe David die Kirche verlässt, fällt ein Schuss. David wird getroffen, bricht auf den Stufen der Kirche zusammen und stirbt. War es Mord, ein Unfall oder ein Missverständnis? Julie will die Gründe für Davids Tod herausfinden und begibt sich auf die Suche nach denen, die ihr Leben zerstört haben. Ihr Entschluss steht fest: Sie wird den Tod ihres Mannes rächen.
Nachdem sie die fünf Schuldigen ausfindig gemacht hat, tötet sie jeden von ihnen nach einem eiskalten und subtilen Plan. Mit geradezu mechanischer Präzision erzählt Truffaut den Rachefeldzug der Julie Kohler. Die relativ spät einsetzenden, sparsamen Rückblenden steigern zusätzlich die Spannung des Films, der nach dem gleichnamigen Roman von William Irish entstand.
Am Tag ihrer Hochzeit wird Julie Kohler Witwe. Sie sinnt auf Rache: Keiner der fünf Männer, die ihren Mann getötet haben, soll entkommen. Für ihre Morde lässt sie sich extravagante Methoden einfallen. - Jeanne Moreau liefert das ausgefeilte Porträt (1968) eines verführerisch traurigen und doch...
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Der Golem, wie er in die Welt kam
TV-Ausstrahlung am Montag, 24. Juni um 23:55
Prag, 16. Jahrhundert: Als ein Edikt des Kaisers die Juden zum Verlassen der Stadt auffordert, ist für Rabbi Löw die Zeit gekommen, nach den Regeln magischer Überlieferung aus Lehm die Gestalt des Golem zu formen, der zum Retter der Juden werden soll. Der kaiserliche Bote, Graf Florian, verliebt sich in Löws Tochter Mirjam. Während Rabbi Löw zur Audienz am Hof ist, wo er den Golem vorstellt, nutzt Florian die Zeit zu einem Stelldichein mit Mirjam.
Vom Golem begeistert, fordert der Kaiser in seiner Euphorie magische Schauspiele von Löw. In einer Vision beschwört Löw den Auszug der Juden aus Ägypten, verlangt aber für seine Vorstellung absolute Ruhe, da sonst ein Unheil geschehe. Als das Gebot der Stille von Mitgliedern des Hofstaats gebrochen wird, verschwindet die Erscheinung und setzt magische Kräfte frei, die den kaiserlichen Palast in ein Trümmerfeld zu verwandeln drohen. Löws Golem rettet den Kaiser vor dem Verderben, der aus Dankbarkeit den Juden Schutz verspricht. Der Golem hat seine Pflicht erfüllt. Löw entfernt die ihn belebende Zauberformel, den „Schem“, damit die Zauberkraft sich nicht gegen die Juden wende. Aber der auf Florian eifersüchtige Famulus belebt erneut die Lehmfigur, um seinen Rivalen bei Mirjam auszuschalten. Jetzt entzieht sich der Golem dem menschlichen Willen und bringt Verderben und Zerstörung über das Ghetto ...
ARTE strahlt den Film im Rahmen seiner cineconcerts aus, Stummfilmpremieren mit Musik. Die Musik von „Der Golem, wie er in die Welt kam“ ist die originale von Hans Landsberger aus dem Jahr 1920, die lange verschollen war, von Richard Siedhoff rekonstruiert werden konnte und dann für Orchester bearbeitet wurde. Sie wurde vom Deutschen Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Burkhard Götze eingespielt und im September 2023 im Rahmen des Kunstfestes Weimar uraufgeführt.
Prag, 16. Jahrhundert: Rabbi Löw, geistlicher Führer der jüdischen Gemeinde, ein Magier der schwarzen Kunst, formt eine lebendige Statue aus Lehm, den Golem. Der Koloss rettet dem Kaiser das Leben ... - Paul Wegeners Werk (1920) war einer der künstlerisch wie geschäftlich größten Erfolge der...
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