Amazon PrimeDer Herr der Ringe: Die Ringe der Macht

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Meine Wertung für die 2. Staffel auf einer Skala von 1 bis 5 (wobei 5 am Besten ist)

  • 5 - Perfekt

    Stimmen: 7 13,0%
  • 4

    Stimmen: 22 40,7%
  • 3

    Stimmen: 10 18,5%
  • 2

    Stimmen: 2 3,7%
  • 1 - Müll

    Stimmen: 13 24,1%

  • Umfrageteilnehmer
    54

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wie ich schon mal schrieb: wer wissen will was die serie im vergleich zu den büchern, aber auch teilweise zu jackson-filmen gut macht oder was sie auch schlecht macht, dem empfehle ich dringend den youtube-kanal "mythen aus westernis"!
 
wie ich schon mal schrieb: wer wissen will was die serie im vergleich zu den büchern, aber auch teilweise zu jackson-filmen gut macht oder was sie auch schlecht macht, dem empfehle ich dringend den youtube-kanal "mythen aus westernis"!
Ich entscheide lieber selber, was für mich eine Serie gut oder schlecht macht, statt mir das von Youtube vorschreiben zu lassen.
 
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wie ich schon mal schrieb: wer wissen will was die serie im vergleich zu den büchern, aber auch teilweise zu jackson-filmen gut macht oder was sie auch schlecht macht, dem empfehle ich dringend den youtube-kanal "mythen aus westernis"!
Ich entscheide lieber selber, was für mich eine Serie gut oder schlecht macht, statt mir das von Youtube vorschreiben zu lassen.
das hat doch mit vorschreiben nichts zu tun! :augenroll:
da die sich sehr gut in der tolkien-welt unglaublich gut auskennen, geben sie nur ihre subjektive meinung wieder. und das in völlig ruhigen sachlichen ton! sie machen eben nicht diese mätzchen um aufmerksamkeit zu erhaschen, wie das soviele youtuber gerne machen (bürokritiker schmid zb, oder auch der playzocker ect pp). im gegenteil, sie sind auch sehr daran interessiert, was ihre video-seher von der serie halten und den kritiken des kanals selbst halten.
 
wie ich schon mal schrieb: wer wissen will was die serie im vergleich zu den büchern, aber auch teilweise zu jackson-filmen gut macht oder was sie auch schlecht macht, dem empfehle ich dringend den youtube-kanal "mythen aus westernis"!
Ich entscheide lieber selber, was für mich eine Serie gut oder schlecht macht, statt mir das von Youtube vorschreiben zu lassen.
 
Einerseits wirkt es fast schon barbarisch, andererseits hatten Elben laut Tolkien ja auch keinen Bartwuchs.
Soweit ich weiß, sind Elben lt. Tolkien auch größer als Menschen. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Galadriel irgendwas über 1,90 m groß ist und Elrond an die 2 m oder sogar noch größer. Da stört dann der plötzliche Bartwuchs in der Serie auch nicht mehr. :smiley3:
Das kommt auf den Elbenstamm an, meine ich. Galadriel müsste auf jeden Fall in beiden Varianten (also Serie und Film) größer sein, als eine der Noldor/Calaquendi. Die Sindar wiederum, zu denen auch Legolas gehört, waren wiederum deutlich kleiner. Folglich müsste Legolas eigentlich auch kleiner sein als Galadriel ;) Wie sich das zu den Menschen verhält, weiß ich ehrlich gesagt nicht (mehr?); aber auch da gab es eben unterschiedliche Stämme. Die Nachfahren Numeors, müsten auch hier _deutlich_ größer sein, als ihre Artgenossen aus Mittelerde; aber wahrscheinlich nicht so groß wie die Noldor. Also hätte man eventuell der größe nach sortiert erst Gladriel, dann Aragorn und dann erst Legolas.
 
Legolas soll min. 1,82/183 groß sein, Aragorn um die 1,98 m und damit rund 5 cm. größer als Galadriel. Und jetzt wird's richtig lustig, angeblich soll Elendil um die 2,41 m groß sein und Isildur etwas kleiner, wohl um die 2,33/2,43 m.

Die Größenangaben würden auch Sinn machen, da ich gelesen habe, dass Elbenblut mit der Zeit schwächer wird, sprich, je früher ein Elb geboren wurde, desto größer ist er. Somit sollten z. B. die Elben aus dem ersten Zeitalter deutlich größer sein als die aus dem Zweiten oder Dritten. Auch dass Aragorn deutlich kleiner ist als seine Vorfahren würde passen. Legolas ist allen Hinweisen nach wohl im 3. Zeitalter geboren, was seine vergleichsweise kleine Körpergröße erklären könnte. Lediglich Galadriel kommt mir etwas klein vor, aber lt. Tolkien sind weibliche Elben i.d.R. auch kleiner als die Männer.

Es geht aber auch umgekehrt. Gandalf ist in den Büchern wohl 1,68 m und damit merklich kleiner ist als in den Verfilmungen (Ian McKellen ist z. B. 1,80 m groß und wirkt im Film auf mich fast sogar ein wenig größer). Interessant wäre es schon, wenn sie die Größenangaben zumindest bei der Serie eingehalten hätten. Gut, dann hätte das Ganze nicht mehr zu den Filmen gepasst und man hätte tricktechnisch nachhelfen müssen, aber dennoch hätte das Ganze dann gleich ganz anders gewirkt. Man hätte auch anhand der Größe der Elben in etwa abschätzen können, welche älter und welche jünger sind.

Aber beim Einhalten der Größenverhältnisse wurde bei den Verfilmungen, so scheint es, ohnehin nicht so viel Wert gelegt. Orks sind eigentlich meist kleiner als Menschen, wobei auch hier abhängig von ihrer Herkunft, lediglich die Anführer sind häufig "fast" mannshoch. Uruk-hai hingegen sind im Vergleich aber so groß wie Menschen. Balrogs sind in den Büchern wohl auch "nur" ca. 2,30 - 2,50 m und würden dann in die Größenordnung der größeren Elben fallen (was auch zur Beschreibung des Kampfes zwischen Gothmog und Ecthelion im 1. Zeitalter passen würde).

Wobei ich mir die Angaben jetzt mal aus dem Internet zusammengesucht habe und häufig stammen die angeblich aus Aufzeichnungen bzw. Notizen von Tolkien, die posthum von seiner Familie veröffentlicht wurden, oder ergeben sich indirekt aus Beschreibungen und Herleitungen aufgrund von Beschreibungen in den Büchern.
 
Den Bewertungen hier bei uns nach zu urteilen, haben sie dieses Mal aber offenbar nicht alles falsch gemacht.
Werde wahrscheinlich trotzdem nicht weiterschauen, weil ich letztlich nicht wirklich eine ausführliche Vorgeschichte der Hauptgeschichte benötige.
Das hier reicht mir eigentlich

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Link: https://m.youtube.com/watch?v=uiKHzzD9R-s&pp=ygUZaGVyciBkZXIgcmluZ2UgZWlubGVpdHVuZw%3D%3D
 
es durften auch sachen benutzt werden, die nicht in den anhängen stehen. das entscheidet wohl der tolkien estate in gestalt von simon tolkien von fall zu fall.

Ich hab jetzt docch noch mal ein bisschen gegoogelt, weil mich das mit den Rechten und Mitspracherechten interessiert hat. Offenbar ist die Lage hier doch ein bisschen eine andere - und auch ein kleines Familendrama. Die Rechte für die beiden Bücher verkaufte damals noch J.R.R. Tolkien selbst, und zwar schon 1969 aus Geldnot heraus für sehr kleines Geld, damals an United Artists, die haben es dann weiter verkauft, welche es wiederum an eine ihrer Subunternehmen abgetreten hat, und diese dann haben dann eine neue Firma ausgegründet, die Tolkien Enterprise, die sich irgendwann in Middle-earth Enterprises umbenannt hat. Diese sind die einzigen, die die Rechte zu Herr der Ringe und Hobbit halten; wohl aber lustiger Wiese nicht die Anhänge. Das Tolkien Estate wiederum ist aus dem verbliebenem Erbe J.R.R. Tolkiens hervorgegangen, und wurde von Christopher Tolkien gegründet und verwaltet. Dieser hatte einen Sohn aus erster Ehe, Simon Tolkien, sowie eine zweite Ehe mit Baillie Tolkien aus dem sein zweiter Sohn Michael George Tolkien, stammt. Simon Tolkien wuchs nach der Trennung (er war da 5 Jahre alt) bei seiner Mutter auf, Christopher Tolkien zog nach der Trennung nach Frankreich. Zwar blieben die zwei noch im Kontakt, aber tatsächlich entzweiten die Filme die Familie: Christopher Tolkien war kein Fan von Peter Jacksons arbeit, hastte die Filme und wollte deswegen, dass die Familie in keiner Weise mit den Filmen in Verbindung gebracht wird. Simon war anderer Meinung, und wiedersetzte sich seinem Vater, und suchte den Kontakt, weil er wollte dass das Tolkien Estate gestalterisch an den Filmen mitwirken kann. Dies führte dazu, dass Christopher Tolkien nicht mehr mit Simon sprach. Der Bruch zwischen den beiden wurde noch größer, als Christopher nach seinem Rücktritt aus dem Tolkien Estate sowohl Simons Stiefmutter Bailie als auch seinen Steifbruder Michael Geroge zu den neuen executing directors of the estate machte, nicht aber Simon. Der steht also bis heute in keinem Verhältnis zu dem Tolkien Estate. Dieses hatte wiederum nach den Filmen von Peter Jackson mehrere Rechtsstreits mit Warner.

Offenbar hatten vor Amazon schon andere Networks den Wunsch, Serien in Mittelerde spielen zu lassen, dabei hat das Estate immer abgeblockt - sowohl bei einer neuerzählung des Herrn der Ringe in Serienformat, als auch bei Spinoff-Serien die sich nur um einzelnen Charaktäre drehten. Amazon hat wohl als erste Firma es geschafft, das Tolkien Estate auf seine Seite zu bekommen, weil es keine Ideen gepitcht hat, sondern vielmehr dem Estate das Versprechen gegeben hat, dass es eine enge zusammenarbeit gibt, bei der das Estate "Tolkien's legacy" nicht aus der hand gibt sondern schützen kann. Somit kam dann der Deal zustande, der übrigens explizit beinhaltet, dass die Serie auf keinen Fall in Zusammenhang mit Peter Jackson stehen darf, und auch nicht der Anschein erweckt werden darf, dass es sich um ein Prequel zu den beiden Filmtrilogien handelt. Auch darf weder Peter Jackson noch irgendjemand anderes der an den Filmtrilogien gearbeitet hat, an der Serie mitwirken. Ansonsten hat Amazon freie Hand - das Tolkien Estate hat jedoch ein Vetorecht zu allem, was die Lore ändert. Mehr tut das Estate nicht - in der Entwicklung sind sie nicht weiter beteiligt.

Simon Tolkien wiederum wurde von Amazon direkt als "Series Consultant" engagiert - er ist also von Amazon angestellt, und spricht nicht für dass Estate. Weitere adisors sind wohl der Verleger von Tolkien, HarperCollins, und New Line Cinema, allerdings letztere ausschließlich um Rechtstreitigkeiten vorzubeugen, weil diese ja die Filmrechte haben.

--

Uff. Nachdem ich das alles gelesen hatte hab ich mich gefragt, woher dieser riesige groll gegen Peter Jackson (der wohl explizit ausgeschlossen werden musste, und der sich sogar als Advisor angeboten hatte, aber mit Verweis auf das Tolkien Estate abgelehnt wurde) kommt, der wohl offenbar initial von Christopher Tolkien ausgegangen ist. Ich weiß, dass sie sich über's Ohr gehauen gefühlt haben, und auch wegen der Gewinnbeteiligung vor Gericht waren, aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass da doch ein tieferer psychologischer Schmerz herrscht, der wohl jetzt auch mit Bailie und Michael George fortlebt. Ich - als aussenstehender - kann das eigentlich nur damit erklären, dass sie die Filmrechte damals aus der Not heraus verkauft hatten, und nie verkaufen wollten, und das ein bleibendes Trauma hinterlassen hat? Es erklärt auf jeden Fall vieles noch mal, und macht einiges verständlicher. Schade. Wenn die Leute hier alle an einem Strang ziehen würde, hätte was so viel besseres draus werden können...

Legolas soll min. 1,82/183 groß sein, Aragorn um die 1,98 m und damit rund 5 cm. größer als Galadriel.
Uii, also Aragorn, Galadriel, Legolas, von der Größe her? Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Muss aber auch sagen, dass dieser Aspekt für mich unbedeutend ist, bei den Verfilmungen (wie viele andere eben auch), weil ein Film oder auch eine Serie nicht dadurch besser/schlechter wird, dass die genauen Centimeterangaben der Größe eingehalten werden, oder auch nicht. Wichtiger finde ich, dass das Wesen der Serie und der Charaktäre zu der Vorstellung passen, die man hat. Und auch das ist wieder schwierig, weil Lesen ja größtenteils im Kopf passiert, und jeder Dinge anders interpretiert. Und auch wenn die Größenverhältnisse nicht im Detail passen, hat man es doch mehr oder weniger hinbekommen, dass der eindruck erweckt wird, dass Elben größer als Menschen sind, diese größer als Orks (primär dadurch das sieh kriechen), diese wiederum größer als Hobbits, etc.

Wobei ich mir die Angaben jetzt mal aus dem Internet zusammengesucht habe und häufig stammen die angeblich aus Aufzeichnungen bzw. Notizen von Tolkien, die posthum von seiner Familie veröffentlicht wurden, oder ergeben sich indirekt aus Beschreibungen und Herleitungen aufgrund von Beschreibungen in den Büchern.

Damit sprichst Du tatsächlich noch einen weiteren interessanten Aspekt an. Denn so in Stein gemeißelt, wie man vielleicht meinen mag, war Tolkiens Welt nicht. Und vieles was wir von dieser Welt wissen, ist eben auch noch mal durch Christopher Tolkien gefiltert worden. Etwa das Silmarillion. Christopher hat sich beim Zusammenstellen einerseits darauf berufen, was seines Wissens nach die letzte und intendierte Variante war, andererseits aber auch danach, was eben existiert hat (und in welchem Grad der Ausarbeitung). Eines meiner Lieblignsbücher ist die dt. Erstauflage der "Geschichte der Kinder Hurins" (die laut Christopher eigentlich "Narn i hin hurin" heißen sollte, weswegen er im Buch selbst nur diesen Titel verwendet; das Wort Narn definiert er als Legende/Überlieferung). Dieses Buch wurde separat veröffentlicht, weil es eine im wesentlichen unfertige Geschichte war; weil sie aber auch teilweise nicht in die Kontinuität des Simlarilions hereingepasst hat. Im Silmarilion selbst ist daher eine kürzere - erste Version - dieser Geschichte gelandet; in dieser Erstauflage hat Christopher alle Manuskripte zusammen gesucht und sie so gut es geht, unverändert zusammen gepuzzelt. Daher war ein ausführliches Vorwort von nöten, wo er dies erklärt. Und dann gibt es tatsächlich passagen in dem Buch, wo es anmerkungen gibt a la "hier gibt es zwei versionen", "hier fehlt sehr viel", etc. Für mich hat das ein kleines bisschen auch den Charme dieser Geschichte ausgemacht - sie hat mir immer eine gewisse authenzität dadurch vermittelt, dass es wirklich wie eine "Überlieferung" wirkt, von der unterschiedlcieh Versionen und Varianten - hörensagen und über die Jahrtausende veränderte Details - existieren. Und dass hat diese Geschichte für mich, beim ersten Lesen, irgendwie noch realer gemacht.

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Heutzutage wird das nicht mehr verkauft, ist leider schon länger Out of Print. Jahrzehnte später hat sich Christopher Tolkien nochmal hingesetzt und eine überarbeitete Geschichte draus gemacht, die sich aus einem Guss anfühlt, knapp 50 Jahre nach seinem Tod "wie es dem Vermächtnis seines Vaters entspricht". Es bleibt aber eben auch nur das - eine Version Christopher Tolkiens, der sich vielleicht noch am Besten mit dem Werk seines Vaters auskannte, der aber eben auch interpretieren und verstehen musste, und der vielleicht 50 Jahre später auch nicht mehr alles so in Erinnerung hatte; spannend daran: Der Begriff "Narn" der ihm damals noch so wichtig war, weil sie seinem Vater so wichtig war, findet jetzt kaum mehr Erwähnung, und fällt in der Übersetzung auch komplett Weg: "Die Kinder Hurins", statt "Die Geschichte der Kinder Hurins" heißt es jetzt). Für mich ist die neue Version bei weitem nicht so cool wie die -Erstauflage, weil eben diese ganzen Widerpsrüche nicht mehr existieren und es stattdessen eine "dem Canon" angepasste Version ist. Wobei eben genau dieser Kanon in Frage zu stellen ist, wenn es den für Tolkien ja selbst nicht gegeben hat. Spannend ist hierzu vor allem der Band 12 der History of Middle-Earth Reihe, weil das Schriften von Tolkien selbst sind, die nach dem Herrn der Ringe erschienen sind. Dort gibt es zu den Istari einen Widerspruch, denn Tolkien schreibt, dass die zwei blauen Magier schon im Zweiten Zeitalter in Mittelerde waren, weil ihre Mission war, dass sie die Menschen die sich im Osten gegen Melkor aufgelehnt hatten, unterstützen sollten. Gleichzeitig sollen die Istari ja gemeinsam nach Mittelerde gekommen sein. Saruman hegt in den Gray Havens das erste mal Groll gegen Gandalf, weil Cirdan Gandalf den Ring Narya bei seiner Ankunft gab, und nicht ihm. Das wiederspricht sich damit, dass die Zauberer erst im 3. Zeitalter ankamen, wie es im Herrn der Ringe steht. In späteren Essays soll Tolkien das auch noch mehrfach bestätigt haben - es gibt Versionen in denen Gandalf auch schon im 1. Zeitalter in Mittelerde gewesens ein soll. All dies könnte auch darauf hindeuten, dass Tolkien die Istari vielleicht auch mehrfach nach Mittelerde hat schicken wollen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das Buch in dem dies dann so passiert wäre, ist aber eben das Buch, dass Christopher nach dem Tod seines Vaters - nach bestem Wissen und Gewissen - zusammengestellt hat, aus den vollständigsten und unwiedersprüchlichsten Manuskripten.

Was man eben auch bei all dem nicht vergessen sollte: Am Ende war Tolkiens Welt ein sich ständig entwickelnde, die - nach der Entwicklung seiner eigenen Sprachen (denn im Herzen war Tolkien kein Geschichtenerzähler, sondern Philologe und entwicklete Mittelerde ursprünglich nur um diesen Sprachen einen Hintergrund zu geben) - 1916 das erste mal erwähnung fand, als er noch student war, und an der er noch bis kurz vor seinem Tod 1973 gearbeitet hat - und aus der zu seinen Lebzeiten aber auch nur zwei Geschichten erzählt hat.

Deswegen ist diese komplette Canon-Debatte auch irgendwie müßig - sowohl Film als auch Serie sind eben eigene Interpretationen einer Momentaufnahme. Ein bisschen wie im Comic-Genre (wenn auch nicht so extrem), wo man sich als Filmeschaffender auf eine Version festlegen muss. Ich frage mich, wieviel der Serie am Ende doch auf Varianten der Welt von Tolkien fußt? Ich muss mir unbedingt noch mal das ganze Zusatzmaterial zu Gemüte führen, glaub ich :D
 

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Natürlich darf man die Serie mögen, sogar wahnsinnig gut finden. Aber die Drehbücher sind einfach schlecht geschrieben, manchen fällt das auf und stört sie und für andere ist es einfach nicht so schlimm. So ist das halt nunmal.
 
es durften auch sachen benutzt werden, die nicht in den anhängen stehen. das entscheidet wohl der tolkien estate in gestalt von simon tolkien von fall zu fall.

Ich hab jetzt docch noch mal ein bisschen gegoogelt, weil mich das mit den Rechten und Mitspracherechten interessiert hat. Offenbar ist die Lage hier doch ein bisschen eine andere - und auch ein kleines Familendrama. Die Rechte für die beiden Bücher verkaufte damals noch J.R.R. Tolkien selbst, und zwar schon 1969 aus Geldnot heraus für sehr kleines Geld, damals an United Artists, die haben es dann weiter verkauft, welche es wiederum an eine ihrer Subunternehmen abgetreten hat, und diese dann haben dann eine neue Firma ausgegründet, die Tolkien Enterprise, die sich irgendwann in Middle-earth Enterprises umbenannt hat. Diese sind die einzigen, die die Rechte zu Herr der Ringe und Hobbit halten; wohl aber lustiger Wiese nicht die Anhänge. Das Tolkien Estate wiederum ist aus dem verbliebenem Erbe J.R.R. Tolkiens hervorgegangen, und wurde von Christopher Tolkien gegründet und verwaltet. Dieser hatte einen Sohn aus erster Ehe, Simon Tolkien, sowie eine zweite Ehe mit Baillie Tolkien aus dem sein zweiter Sohn Michael George Tolkien, stammt. Simon Tolkien wuchs nach der Trennung (er war da 5 Jahre alt) bei seiner Mutter auf, Christopher Tolkien zog nach der Trennung nach Frankreich. Zwar blieben die zwei noch im Kontakt, aber tatsächlich entzweiten die Filme die Familie: Christopher Tolkien war kein Fan von Peter Jacksons arbeit, hastte die Filme und wollte deswegen, dass die Familie in keiner Weise mit den Filmen in Verbindung gebracht wird. Simon war anderer Meinung, und wiedersetzte sich seinem Vater, und suchte den Kontakt, weil er wollte dass das Tolkien Estate gestalterisch an den Filmen mitwirken kann. Dies führte dazu, dass Christopher Tolkien nicht mehr mit Simon sprach. Der Bruch zwischen den beiden wurde noch größer, als Christopher nach seinem Rücktritt aus dem Tolkien Estate sowohl Simons Stiefmutter Bailie als auch seinen Steifbruder Michael Geroge zu den neuen executing directors of the estate machte, nicht aber Simon. Der steht also bis heute in keinem Verhältnis zu dem Tolkien Estate. Dieses hatte wiederum nach den Filmen von Peter Jackson mehrere Rechtsstreits mit Warner.

Offenbar hatten vor Amazon schon andere Networks den Wunsch, Serien in Mittelerde spielen zu lassen, dabei hat das Estate immer abgeblockt - sowohl bei einer neuerzählung des Herrn der Ringe in Serienformat, als auch bei Spinoff-Serien die sich nur um einzelnen Charaktäre drehten. Amazon hat wohl als erste Firma es geschafft, das Tolkien Estate auf seine Seite zu bekommen, weil es keine Ideen gepitcht hat, sondern vielmehr dem Estate das Versprechen gegeben hat, dass es eine enge zusammenarbeit gibt, bei der das Estate "Tolkien's legacy" nicht aus der hand gibt sondern schützen kann. Somit kam dann der Deal zustande, der übrigens explizit beinhaltet, dass die Serie auf keinen Fall in Zusammenhang mit Peter Jackson stehen darf, und auch nicht der Anschein erweckt werden darf, dass es sich um ein Prequel zu den beiden Filmtrilogien handelt. Auch darf weder Peter Jackson noch irgendjemand anderes der an den Filmtrilogien gearbeitet hat, an der Serie mitwirken. Ansonsten hat Amazon freie Hand - das Tolkien Estate hat jedoch ein Vetorecht zu allem, was die Lore ändert. Mehr tut das Estate nicht - in der Entwicklung sind sie nicht weiter beteiligt.

Simon Tolkien wiederum wurde von Amazon direkt als "Series Consultant" engagiert - er ist also von Amazon angestellt, und spricht nicht für dass Estate. Weitere adisors sind wohl der Verleger von Tolkien, HarperCollins, und New Line Cinema, allerdings letztere ausschließlich um Rechtstreitigkeiten vorzubeugen, weil diese ja die Filmrechte haben.

--

Uff. Nachdem ich das alles gelesen hatte hab ich mich gefragt, woher dieser riesige groll gegen Peter Jackson (der wohl explizit ausgeschlossen werden musste, und der sich sogar als Advisor angeboten hatte, aber mit Verweis auf das Tolkien Estate abgelehnt wurde) kommt, der wohl offenbar initial von Christopher Tolkien ausgegangen ist. Ich weiß, dass sie sich über's Ohr gehauen gefühlt haben, und auch wegen der Gewinnbeteiligung vor Gericht waren, aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass da doch ein tieferer psychologischer Schmerz herrscht, der wohl jetzt auch mit Bailie und Michael George fortlebt. Ich - als aussenstehender - kann das eigentlich nur damit erklären, dass sie die Filmrechte damals aus der Not heraus verkauft hatten, und nie verkaufen wollten, und das ein bleibendes Trauma hinterlassen hat? Es erklärt auf jeden Fall vieles noch mal, und macht einiges verständlicher. Schade. Wenn die Leute hier alle an einem Strang ziehen würde, hätte was so viel besseres draus werden können...

Legolas soll min. 1,82/183 groß sein, Aragorn um die 1,98 m und damit rund 5 cm. größer als Galadriel.
Uii, also Aragorn, Galadriel, Legolas, von der Größe her? Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Muss aber auch sagen, dass dieser Aspekt für mich unbedeutend ist, bei den Verfilmungen (wie viele andere eben auch), weil ein Film oder auch eine Serie nicht dadurch besser/schlechter wird, dass die genauen Centimeterangaben der Größe eingehalten werden, oder auch nicht. Wichtiger finde ich, dass das Wesen der Serie und der Charaktäre zu der Vorstellung passen, die man hat. Und auch das ist wieder schwierig, weil Lesen ja größtenteils im Kopf passiert, und jeder Dinge anders interpretiert. Und auch wenn die Größenverhältnisse nicht im Detail passen, hat man es doch mehr oder weniger hinbekommen, dass der eindruck erweckt wird, dass Elben größer als Menschen sind, diese größer als Orks (primär dadurch das sieh kriechen), diese wiederum größer als Hobbits, etc.

Wobei ich mir die Angaben jetzt mal aus dem Internet zusammengesucht habe und häufig stammen die angeblich aus Aufzeichnungen bzw. Notizen von Tolkien, die posthum von seiner Familie veröffentlicht wurden, oder ergeben sich indirekt aus Beschreibungen und Herleitungen aufgrund von Beschreibungen in den Büchern.

Damit sprichst Du tatsächlich noch einen weiteren interessanten Aspekt an. Denn so in Stein gemeißelt, wie man vielleicht meinen mag, war Tolkiens Welt nicht. Und vieles was wir von dieser Welt wissen, ist eben auch noch mal durch Christopher Tolkien gefiltert worden. Etwa das Silmarillion. Christopher hat sich beim Zusammenstellen einerseits darauf berufen, was seines Wissens nach die letzte und intendierte Variante war, andererseits aber auch danach, was eben existiert hat (und in welchem Grad der Ausarbeitung). Eines meiner Lieblignsbücher ist die dt. Erstauflage der "Geschichte der Kinder Hurins" (die laut Christopher eigentlich "Narn i hin hurin" heißen sollte, weswegen er im Buch selbst nur diesen Titel verwendet; das Wort Narn definiert er als Legende/Überlieferung). Dieses Buch wurde separat veröffentlicht, weil es eine im wesentlichen unfertige Geschichte war; weil sie aber auch teilweise nicht in die Kontinuität des Simlarilions hereingepasst hat. Im Silmarilion selbst ist daher eine kürzere - erste Version - dieser Geschichte gelandet; in dieser Erstauflage hat Christopher alle Manuskripte zusammen gesucht und sie so gut es geht, unverändert zusammen gepuzzelt. Daher war ein ausführliches Vorwort von nöten, wo er dies erklärt. Und dann gibt es tatsächlich passagen in dem Buch, wo es anmerkungen gibt a la "hier gibt es zwei versionen", "hier fehlt sehr viel", etc. Für mich hat das ein kleines bisschen auch den Charme dieser Geschichte ausgemacht - sie hat mir immer eine gewisse authenzität dadurch vermittelt, dass es wirklich wie eine "Überlieferung" wirkt, von der unterschiedlcieh Versionen und Varianten - hörensagen und über die Jahrtausende veränderte Details - existieren. Und dass hat diese Geschichte für mich, beim ersten Lesen, irgendwie noch realer gemacht.


Heutzutage wird das nicht mehr verkauft, ist leider schon länger Out of Print. Jahrzehnte später hat sich Christopher Tolkien nochmal hingesetzt und eine überarbeitete Geschichte draus gemacht, die sich aus einem Guss anfühlt, knapp 50 Jahre nach seinem Tod "wie es dem Vermächtnis seines Vaters entspricht". Es bleibt aber eben auch nur das - eine Version Christopher Tolkiens, der sich vielleicht noch am Besten mit dem Werk seines Vaters auskannte, der aber eben auch interpretieren und verstehen musste, und der vielleicht 50 Jahre später auch nicht mehr alles so in Erinnerung hatte; spannend daran: Der Begriff "Narn" der ihm damals noch so wichtig war, weil sie seinem Vater so wichtig war, findet jetzt kaum mehr Erwähnung, und fällt in der Übersetzung auch komplett Weg: "Die Kinder Hurins", statt "Die Geschichte der Kinder Hurins" heißt es jetzt). Für mich ist die neue Version bei weitem nicht so cool wie die -Erstauflage, weil eben diese ganzen Widerpsrüche nicht mehr existieren und es stattdessen eine "dem Canon" angepasste Version ist. Wobei eben genau dieser Kanon in Frage zu stellen ist, wenn es den für Tolkien ja selbst nicht gegeben hat. Spannend ist hierzu vor allem der Band 12 der History of Middle-Earth Reihe, weil das Schriften von Tolkien selbst sind, die nach dem Herrn der Ringe erschienen sind. Dort gibt es zu den Istari einen Widerspruch, denn Tolkien schreibt, dass die zwei blauen Magier schon im Zweiten Zeitalter in Mittelerde waren, weil ihre Mission war, dass sie die Menschen die sich im Osten gegen Melkor aufgelehnt hatten, unterstützen sollten. Gleichzeitig sollen die Istari ja gemeinsam nach Mittelerde gekommen sein. Saruman hegt in den Gray Havens das erste mal Groll gegen Gandalf, weil Cirdan Gandalf den Ring Narya bei seiner Ankunft gab, und nicht ihm. Das wiederspricht sich damit, dass die Zauberer erst im 3. Zeitalter ankamen, wie es im Herrn der Ringe steht. In späteren Essays soll Tolkien das auch noch mehrfach bestätigt haben - es gibt Versionen in denen Gandalf auch schon im 1. Zeitalter in Mittelerde gewesens ein soll. All dies könnte auch darauf hindeuten, dass Tolkien die Istari vielleicht auch mehrfach nach Mittelerde hat schicken wollen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das Buch in dem dies dann so passiert wäre, ist aber eben das Buch, dass Christopher nach dem Tod seines Vaters - nach bestem Wissen und Gewissen - zusammengestellt hat, aus den vollständigsten und unwiedersprüchlichsten Manuskripten.

Was man eben auch bei all dem nicht vergessen sollte: Am Ende war Tolkiens Welt ein sich ständig entwickelnde, die - nach der Entwicklung seiner eigenen Sprachen (denn im Herzen war Tolkien kein Geschichtenerzähler, sondern Philologe und entwicklete Mittelerde ursprünglich nur um diesen Sprachen einen Hintergrund zu geben) - 1916 das erste mal erwähnung fand, als er noch student war, und an der er noch bis kurz vor seinem Tod 1973 gearbeitet hat - und aus der zu seinen Lebzeiten aber auch nur zwei Geschichten erzählt hat.

Deswegen ist diese komplette Canon-Debatte auch irgendwie müßig - sowohl Film als auch Serie sind eben eigene Interpretationen einer Momentaufnahme. Ein bisschen wie im Comic-Genre (wenn auch nicht so extrem), wo man sich als Filmeschaffender auf eine Version festlegen muss. Ich frage mich, wieviel der Serie am Ende doch auf Varianten der Welt von Tolkien fußt? Ich muss mir unbedingt noch mal das ganze Zusatzmaterial zu Gemüte führen, glaub ich :D
LOL. Wenn das stimmt das die tolkien gang sogar veto rechte bei der umsetzung hat, hat sich amazon mal richtig schön über den tisch ziehen lassen. 1 milliarde dollar haben ja allein die rechte für amazon gekostet. Bei dem batzen geld ich mir an amazons stelle aber alle erdenklichen freiheiten reinschreiben lassen.
 
LOL. Wenn das stimmt das die tolkien gang sogar veto rechte bei der umsetzung hat, hat sich amazon mal richtig schön über den tisch ziehen lassen. 1 milliarde dollar haben ja allein die rechte für amazon gekostet. Bei dem batzen geld ich mir an amazons stelle aber alle erdenklichen freiheiten reinschreiben lassen.
Interessant daran ist ja vor allem, dass sie sich mehr darum sorgen wer es macht, anstatt was gemacht wird. Denn von ihrem Veto-Recht scheinen sie ja bisher ansonsten wenig gebraucht gemacht zu haben (außer natürlich das wurde nicht nach außen getragen).
 
es durften auch sachen benutzt werden, die nicht in den anhängen stehen. das entscheidet wohl der tolkien estate in gestalt von simon tolkien von fall zu fall.

Ich hab jetzt docch noch mal ein bisschen gegoogelt, weil mich das mit den Rechten und Mitspracherechten interessiert hat. Offenbar ist die Lage hier doch ein bisschen eine andere - und auch ein kleines Familendrama. Die Rechte für die beiden Bücher verkaufte damals noch J.R.R. Tolkien selbst, und zwar schon 1969 aus Geldnot heraus für sehr kleines Geld, damals an United Artists, die haben es dann weiter verkauft, welche es wiederum an eine ihrer Subunternehmen abgetreten hat, und diese dann haben dann eine neue Firma ausgegründet, die Tolkien Enterprise, die sich irgendwann in Middle-earth Enterprises umbenannt hat. Diese sind die einzigen, die die Rechte zu Herr der Ringe und Hobbit halten; wohl aber lustiger Wiese nicht die Anhänge. Das Tolkien Estate wiederum ist aus dem verbliebenem Erbe J.R.R. Tolkiens hervorgegangen, und wurde von Christopher Tolkien gegründet und verwaltet. Dieser hatte einen Sohn aus erster Ehe, Simon Tolkien, sowie eine zweite Ehe mit Baillie Tolkien aus dem sein zweiter Sohn Michael George Tolkien, stammt. Simon Tolkien wuchs nach der Trennung (er war da 5 Jahre alt) bei seiner Mutter auf, Christopher Tolkien zog nach der Trennung nach Frankreich. Zwar blieben die zwei noch im Kontakt, aber tatsächlich entzweiten die Filme die Familie: Christopher Tolkien war kein Fan von Peter Jacksons arbeit, hastte die Filme und wollte deswegen, dass die Familie in keiner Weise mit den Filmen in Verbindung gebracht wird. Simon war anderer Meinung, und wiedersetzte sich seinem Vater, und suchte den Kontakt, weil er wollte dass das Tolkien Estate gestalterisch an den Filmen mitwirken kann. Dies führte dazu, dass Christopher Tolkien nicht mehr mit Simon sprach. Der Bruch zwischen den beiden wurde noch größer, als Christopher nach seinem Rücktritt aus dem Tolkien Estate sowohl Simons Stiefmutter Bailie als auch seinen Steifbruder Michael Geroge zu den neuen executing directors of the estate machte, nicht aber Simon. Der steht also bis heute in keinem Verhältnis zu dem Tolkien Estate. Dieses hatte wiederum nach den Filmen von Peter Jackson mehrere Rechtsstreits mit Warner.

Offenbar hatten vor Amazon schon andere Networks den Wunsch, Serien in Mittelerde spielen zu lassen, dabei hat das Estate immer abgeblockt - sowohl bei einer neuerzählung des Herrn der Ringe in Serienformat, als auch bei Spinoff-Serien die sich nur um einzelnen Charaktäre drehten. Amazon hat wohl als erste Firma es geschafft, das Tolkien Estate auf seine Seite zu bekommen, weil es keine Ideen gepitcht hat, sondern vielmehr dem Estate das Versprechen gegeben hat, dass es eine enge zusammenarbeit gibt, bei der das Estate "Tolkien's legacy" nicht aus der hand gibt sondern schützen kann. Somit kam dann der Deal zustande, der übrigens explizit beinhaltet, dass die Serie auf keinen Fall in Zusammenhang mit Peter Jackson stehen darf, und auch nicht der Anschein erweckt werden darf, dass es sich um ein Prequel zu den beiden Filmtrilogien handelt. Auch darf weder Peter Jackson noch irgendjemand anderes der an den Filmtrilogien gearbeitet hat, an der Serie mitwirken. Ansonsten hat Amazon freie Hand - das Tolkien Estate hat jedoch ein Vetorecht zu allem, was die Lore ändert. Mehr tut das Estate nicht - in der Entwicklung sind sie nicht weiter beteiligt.

Simon Tolkien wiederum wurde von Amazon direkt als "Series Consultant" engagiert - er ist also von Amazon angestellt, und spricht nicht für dass Estate. Weitere adisors sind wohl der Verleger von Tolkien, HarperCollins, und New Line Cinema, allerdings letztere ausschließlich um Rechtstreitigkeiten vorzubeugen, weil diese ja die Filmrechte haben.

--

Uff. Nachdem ich das alles gelesen hatte hab ich mich gefragt, woher dieser riesige groll gegen Peter Jackson (der wohl explizit ausgeschlossen werden musste, und der sich sogar als Advisor angeboten hatte, aber mit Verweis auf das Tolkien Estate abgelehnt wurde) kommt, der wohl offenbar initial von Christopher Tolkien ausgegangen ist. Ich weiß, dass sie sich über's Ohr gehauen gefühlt haben, und auch wegen der Gewinnbeteiligung vor Gericht waren, aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass da doch ein tieferer psychologischer Schmerz herrscht, der wohl jetzt auch mit Bailie und Michael George fortlebt. Ich - als aussenstehender - kann das eigentlich nur damit erklären, dass sie die Filmrechte damals aus der Not heraus verkauft hatten, und nie verkaufen wollten, und das ein bleibendes Trauma hinterlassen hat? Es erklärt auf jeden Fall vieles noch mal, und macht einiges verständlicher. Schade. Wenn die Leute hier alle an einem Strang ziehen würde, hätte was so viel besseres draus werden können...

Legolas soll min. 1,82/183 groß sein, Aragorn um die 1,98 m und damit rund 5 cm. größer als Galadriel.
Uii, also Aragorn, Galadriel, Legolas, von der Größe her? Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.

Muss aber auch sagen, dass dieser Aspekt für mich unbedeutend ist, bei den Verfilmungen (wie viele andere eben auch), weil ein Film oder auch eine Serie nicht dadurch besser/schlechter wird, dass die genauen Centimeterangaben der Größe eingehalten werden, oder auch nicht. Wichtiger finde ich, dass das Wesen der Serie und der Charaktäre zu der Vorstellung passen, die man hat. Und auch das ist wieder schwierig, weil Lesen ja größtenteils im Kopf passiert, und jeder Dinge anders interpretiert. Und auch wenn die Größenverhältnisse nicht im Detail passen, hat man es doch mehr oder weniger hinbekommen, dass der eindruck erweckt wird, dass Elben größer als Menschen sind, diese größer als Orks (primär dadurch das sieh kriechen), diese wiederum größer als Hobbits, etc.

Wobei ich mir die Angaben jetzt mal aus dem Internet zusammengesucht habe und häufig stammen die angeblich aus Aufzeichnungen bzw. Notizen von Tolkien, die posthum von seiner Familie veröffentlicht wurden, oder ergeben sich indirekt aus Beschreibungen und Herleitungen aufgrund von Beschreibungen in den Büchern.

Damit sprichst Du tatsächlich noch einen weiteren interessanten Aspekt an. Denn so in Stein gemeißelt, wie man vielleicht meinen mag, war Tolkiens Welt nicht. Und vieles was wir von dieser Welt wissen, ist eben auch noch mal durch Christopher Tolkien gefiltert worden. Etwa das Silmarillion. Christopher hat sich beim Zusammenstellen einerseits darauf berufen, was seines Wissens nach die letzte und intendierte Variante war, andererseits aber auch danach, was eben existiert hat (und in welchem Grad der Ausarbeitung). Eines meiner Lieblignsbücher ist die dt. Erstauflage der "Geschichte der Kinder Hurins" (die laut Christopher eigentlich "Narn i hin hurin" heißen sollte, weswegen er im Buch selbst nur diesen Titel verwendet; das Wort Narn definiert er als Legende/Überlieferung). Dieses Buch wurde separat veröffentlicht, weil es eine im wesentlichen unfertige Geschichte war; weil sie aber auch teilweise nicht in die Kontinuität des Simlarilions hereingepasst hat. Im Silmarilion selbst ist daher eine kürzere - erste Version - dieser Geschichte gelandet; in dieser Erstauflage hat Christopher alle Manuskripte zusammen gesucht und sie so gut es geht, unverändert zusammen gepuzzelt. Daher war ein ausführliches Vorwort von nöten, wo er dies erklärt. Und dann gibt es tatsächlich passagen in dem Buch, wo es anmerkungen gibt a la "hier gibt es zwei versionen", "hier fehlt sehr viel", etc. Für mich hat das ein kleines bisschen auch den Charme dieser Geschichte ausgemacht - sie hat mir immer eine gewisse authenzität dadurch vermittelt, dass es wirklich wie eine "Überlieferung" wirkt, von der unterschiedlcieh Versionen und Varianten - hörensagen und über die Jahrtausende veränderte Details - existieren. Und dass hat diese Geschichte für mich, beim ersten Lesen, irgendwie noch realer gemacht.


Heutzutage wird das nicht mehr verkauft, ist leider schon länger Out of Print. Jahrzehnte später hat sich Christopher Tolkien nochmal hingesetzt und eine überarbeitete Geschichte draus gemacht, die sich aus einem Guss anfühlt, knapp 50 Jahre nach seinem Tod "wie es dem Vermächtnis seines Vaters entspricht". Es bleibt aber eben auch nur das - eine Version Christopher Tolkiens, der sich vielleicht noch am Besten mit dem Werk seines Vaters auskannte, der aber eben auch interpretieren und verstehen musste, und der vielleicht 50 Jahre später auch nicht mehr alles so in Erinnerung hatte; spannend daran: Der Begriff "Narn" der ihm damals noch so wichtig war, weil sie seinem Vater so wichtig war, findet jetzt kaum mehr Erwähnung, und fällt in der Übersetzung auch komplett Weg: "Die Kinder Hurins", statt "Die Geschichte der Kinder Hurins" heißt es jetzt). Für mich ist die neue Version bei weitem nicht so cool wie die -Erstauflage, weil eben diese ganzen Widerpsrüche nicht mehr existieren und es stattdessen eine "dem Canon" angepasste Version ist. Wobei eben genau dieser Kanon in Frage zu stellen ist, wenn es den für Tolkien ja selbst nicht gegeben hat. Spannend ist hierzu vor allem der Band 12 der History of Middle-Earth Reihe, weil das Schriften von Tolkien selbst sind, die nach dem Herrn der Ringe erschienen sind. Dort gibt es zu den Istari einen Widerspruch, denn Tolkien schreibt, dass die zwei blauen Magier schon im Zweiten Zeitalter in Mittelerde waren, weil ihre Mission war, dass sie die Menschen die sich im Osten gegen Melkor aufgelehnt hatten, unterstützen sollten. Gleichzeitig sollen die Istari ja gemeinsam nach Mittelerde gekommen sein. Saruman hegt in den Gray Havens das erste mal Groll gegen Gandalf, weil Cirdan Gandalf den Ring Narya bei seiner Ankunft gab, und nicht ihm. Das wiederspricht sich damit, dass die Zauberer erst im 3. Zeitalter ankamen, wie es im Herrn der Ringe steht. In späteren Essays soll Tolkien das auch noch mehrfach bestätigt haben - es gibt Versionen in denen Gandalf auch schon im 1. Zeitalter in Mittelerde gewesens ein soll. All dies könnte auch darauf hindeuten, dass Tolkien die Istari vielleicht auch mehrfach nach Mittelerde hat schicken wollen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das Buch in dem dies dann so passiert wäre, ist aber eben das Buch, dass Christopher nach dem Tod seines Vaters - nach bestem Wissen und Gewissen - zusammengestellt hat, aus den vollständigsten und unwiedersprüchlichsten Manuskripten.

Was man eben auch bei all dem nicht vergessen sollte: Am Ende war Tolkiens Welt ein sich ständig entwickelnde, die - nach der Entwicklung seiner eigenen Sprachen (denn im Herzen war Tolkien kein Geschichtenerzähler, sondern Philologe und entwicklete Mittelerde ursprünglich nur um diesen Sprachen einen Hintergrund zu geben) - 1916 das erste mal erwähnung fand, als er noch student war, und an der er noch bis kurz vor seinem Tod 1973 gearbeitet hat - und aus der zu seinen Lebzeiten aber auch nur zwei Geschichten erzählt hat.

Deswegen ist diese komplette Canon-Debatte auch irgendwie müßig - sowohl Film als auch Serie sind eben eigene Interpretationen einer Momentaufnahme. Ein bisschen wie im Comic-Genre (wenn auch nicht so extrem), wo man sich als Filmeschaffender auf eine Version festlegen muss. Ich frage mich, wieviel der Serie am Ende doch auf Varianten der Welt von Tolkien fußt? Ich muss mir unbedingt noch mal das ganze Zusatzmaterial zu Gemüte führen, glaub ich :D
LOL. Wenn das stimmt das die tolkien gang sogar veto rechte bei der umsetzung hat, hat sich amazon mal richtig schön über den tisch ziehen lassen. 1 milliarde dollar haben ja allein die rechte für amazon gekostet. Bei dem batzen geld ich mir an amazons stelle aber alle erdenklichen freiheiten reinschreiben lassen.
warum wiederholst du nun schon zigsten male falsche zahlen?! die rechte kosteten NICHT 1 mrd. $, sondern 250 mill. $!!!

@pygospa : so ganz stimmt das ja nicht, das niemand der mit der jackson-filmen zu tun hatte bei dem film mitmachen durfte. howard shore z.b. hat die schöne titelmelodie komponiert! :zwinker: und auch sonst orientiert und hält man sich optisch sehr stark an den kinofilmen.
übrigens titelsequenz (und generell die musik): die ist äußerst gelungen, und für mich ein klarer pluspunkt! man sieht in den sandspielen dutzende zeichen, schriften und abbildungen aus tolkiens welt. und jetzt ist der titelschriftzug wie bei den filmen auch endlich dreidimesional.
 
so ganz stimmt das ja nicht, das niemand der mit der jackson-filmen zu tun hatte bei dem film mitmachen durfte. howard shore z.b. hat die schöne titelmelodie komponiert! :zwinker:
Guter Punkt. Wie gesagt, das Tolkien Estate scheint, nach allem was ich gelesen habe, nicht zu wollen, dass die Amazon-Serie mit den Filmen in Verbindung gebracht wird. Wahrscheinlich war ihnen der Komponist Soundtrack da egal. Könnte mir aber vorstellen, dass sie das auch gevetoed hätten, wenn die Musik zu nah an den Filmen wäre, oder sogar die Themen der Filme übernommen hätte. Was schade ist - eigentlich wäre es echt cool gewesen, bspw. das Ringwraith/Nazgul Thema bei den 9 Ringen zu verwenden.

und auch sonst orientiert und hält man sich optisch sehr stark an den kinofilmen.
Denke mal, da wird Amazon, bzw. die Showrunner ein großes interesse dran haben. Das ist wahrscheinlich ein Ausloten wie weit man gehen kann; und ich mein, komplett verändern kannst Du's ja auch nicht, denn der Look vom Herrn der Ringe hat sich ja sehr an dem Literaturvorbild gehalten. Wirklich aufgefallen ist mir nur, das Khazad-dûm anders aussieht und sich anders anfühlt, irgendwie; also architektonisch. Fairer Weise ist das aber auch das einzige Beispiel, die anderen Orte existieren zum Teil ja noch garnicht, bzw. existieren dann im Herrn der Ringe auch nicht mehr.

übrigens titelsequenz (und generell die musik): die ist äußerst gelungen, und für mich ein klarer pluspunkt! man sieht in den sandspielen dutzende zeichen, schriften und abbildungen aus tolkiens welt.

Au ja, da bin ich auch ein großer Fan von. Also sowohl dem Intro (wobei ich mir bei 1 nicht immer 100% sicher war; bei Staffel 2 jetzt ist es alles noch ein bisschen offensichtlicher, find ich), als auch von der Musik. Überhaupt hat mich der Soundtrack insgesamt so sehr abgeholt dass ich mir auch die teure und völlig übertriebene Box von Mondo damals geholt habe, zu Staffel 1. Bin ganz ehrlich: Er ist ein wenig repetitiv und die Doppel-CD/-Vinyl-Variante hätte auch gereicht. Aber nachdem nicht klar ist, ob die Serie überhaupt irgendwann auch mal auf BluRay veröffentlicht wird, wollte ich wenigstens irgendwas tolles haben, dass ich mir in die Tolkien-Sammlung stellen kann. Und Optisch macht es sich echt gut neben der "Middle Earth Collector's Edition 😇
 

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Ich glaube das Tolkien Estate hat ab den Peter Jackson FIlmen erst den richtigen "Reibach" machen können. Ohne die Jackson Filme wäre das zwar immer noch ein sehr erfolgreiches Buch gewesen, aber ohne Jackson hätten sie garantiert nicht die nachfolgenden mehreren hundert Millionen Dollar Deals gemacht. Ich möchte nicht wissen wie der Buchverkauf vom Hobbit und Lotr nach oben gegangen ist, nur wegen Peter Jackson.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Würde mich auch mal interessieren was die mehreren Gerichtsstreits zwischen Tolkien und Jackson bzw. NewLine Cinema waren.

Peter Jackson ist der einzige der diese Bücher zum Phänomen bzw. zum weltweiten, viel größeren Kulturerbe gebracht hat. Imho hat das Tolkien Estate Peter Jackson eine ganze Menge zu verdanken.
 

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Würde mich auch mal interessieren was die mehreren Gerichtsstreits zwischen Tolkien und Jackson bzw. NewLine Cinema waren.
Kann ja eigentlich jeder selbst ergoogeln, aber hier mal die zwei größten, über die am meisten berichtet wurde:
Ich hatte noch was gelesen zu Glücksspielautomaten, für deren Gestaltung Warner wohl Bilder aus den Herr der Ringe freigegeben hatte, weswegen das Tolkien Estate sie verklagt hat, und es gibt noch einen, da find ich jetzt auf die schnelle die Artikel nicht mehr wieder. Hier gibt es noch was, das man leider nicht kostenlos einsehen kann:
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Link: https://de.scribd.com/document/123187959/Rings-counterclaims aber das scheint noch mal was anderes zu sein von 2013, und da tritt der Kläger dann als Tolkien Trust auf (die aber mit dem Tolkien Estate verbunden sind) und verkalgt nicht die Filmschaffenden direkt, sondern die Firma dahinter (die Saul Zaentz Compnay ist die neu gegründete Tochterfirma, die heute Middle-Eart Enterprises heißt [nachdem sie zwischenzeitig auch eine Weile "Tolkien Enterprises" hieß - würd mich nicht wundern, wenn es da auch eine Klage gab]); teilweise sind klagen in den USA eingegangen teilweise auch in den UK, kann sein, dass es da um die gleichen Dinge geht oder andere. Aber da gibt's wohl schon noch einige...

Ich glaube auch nicht, dass es dem Tolkien Estate um Geld geht, ehrlich gesagt. Die Bücher haben schon vor den Filmen ordentlich viel Geld reingespühlt, Tolkien selbst hat nach seinem Tod ein großes materielles als auch finanzielles Erbe hinterlassen; Tolkien selbst hat zu Lebzeiten nur zwei Werke aus Mittelerde veröffentlicht (wobei der Herr der Ringe ja als Trilogie wirklich nacheinander schrienen ist, also in 3 Bänden (die ihrerseits wiederum aus je zwei Büchern bestehen, die aber nie separat verkauft wurden, weshalb diese Unterteilung irgendwie komisch ist :D )). Alles was wir sonst noch so aus Mittelerde haben: Das Silmarillion, Nachrichten aus Mittelerde, Die geschichte Mittelerdes (12 Bände!), Die Kinder Hurins, Beren und Lúthien, Der Untergang Numenors... all das wurde Posthum von Christopher Tolkien veröffentlicht - zuzüglich aller möglichen Briefe die Tolkien geschrieben hat, Manuskripte, etc. Und ja, das ist alles ziemlich Nerdy und die meisten haben sich ausschließlich auf den Herrn der Ringe und Hobbit gestürzt. Aber zumindest das Silmarillion gehört ebenfalls zu einem Bestseller. Also ich würde sagen, die Tolkien's nagten vor den Filmen nicht am Hungertuch. Alle Tolkiens scheinen an prestige-Unis studiert zu haben, viele haben sich ihren Namen außerdem zunutze gemacht und sich parallel (aber weit weniger Erfolgreich) als Schriftsteller versucht (so auch Simon Tolkien) und wahrscheinlich allein des Namen wegen direkt Verträge mit Verlagshäusern bekommen.

Die Klagen haben wahrscheinlich andere Gründe. Was ich so gelesen habe war J.R.R. Tolkien gezwungen, die Rechte zu verkaufen, auch wenn er es zu dem Zeitpunkt garnicht wollte. Der Preis und die Konditionen waren für damaligen Verhältnisse wohl schon extrem mies und wären die Rechte erst 30 Jahre später kurz vor Verfilmung des Herrn der Ringe veräußert worden, hätte man sogar noch eine ganz andere Verhandlungsmacht gehabt. Ich denke, das Mitspracherecht ist daneben auch noch so eine Sache. Und Christopher Tolkien kommt halt auch noch aus einer ganz anderen Generation; der ist 1924 geboren worden, dem war das wahrscheinlich alles zu Actionreich und zu explizit und wahrscheinlich auch zu Buchuntreu (man darf nicht vergessen - im Buch werden die Schlachten nur oberflächlich beschrieben, und die Macht der Zauberer ist nie "sichtbar", sondern wirkt eben "indirekt" und ohne dass die Leute es merken; die Charaktäre sind teilweise zu jung gecastet - Frodo ist bspw. 50, die beiden "jüngsten" auf der Reise sind Merry und Pipin und die waren auch schon über 30 Jahre alt, die komplette Geschichte erstrekct sich über 20 Jahre, und das Buch legt viel mehr Wert auf Landschaftsbeschreibungen, Gedichte und vor allem Lieder, die zu allen möglichen und unmöglichen Situationen gesungen werden -- die angebrachteste Filmform wäre ohne Witz wohl eher ein Musical gewesen [und nein, das hätte ich nicht sehen wollen :D ]).
 
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