Ich war diese Woche auf zwei unterschiedlichen Konzerten. Am Mittwoch ging es in die Jahrhunderthalle zu
Within Temptation. Eine Lieblingsband meiner Freundin, die wir vorher aber noch nie live gesehen hatten.
Den Anfang machten
Blind8 aus der Ukraine und danach
Annisokay aus Deutschland. Der New Metal beider Bands war nicht schlecht, paßte aber nicht ganz zum Headliner.
Annisokay spielten auch "One Step Closer von Linkin Park und bei einem Lied kam Sharon schon raus, sie zu unterstützen. Noch leger in Hose und Pulli. Der Sänger revanchierte sich später beim gemeinsamen Lied "Shed my Skin".
Die Setlist von
Within Temptation variiert auf der aktuellen Tour kaum, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Vielleicht, weil man jede Show später als offizielles Bootleg bestellen kann. Die ersten fünf Lieder kamen vom aktuellen Album, danach wurde etwas durchgemischt und fast alle Alben berücksichtig.
Gesanglich ist Sharon immer noch top, wenn man die Stimme mag. Musikalisch kommen die Instrumente besser zur Geltung, ich kann mich mit dem Klangteppich der letzten Alben nicht wirklich anfreunden. Es bleibt zu wenig hängen, weil nicht wirklich was hervorsticht. Ist aber nur mein empfinden. Ich kann mir die Band anhören, hatte aber noch nie den richtigen Zugang, deswegen bin ich nicht so emotional. Nach Bildern der letzten Tour hatte ich mit mehr "echter" Bühne gerechnet. Im Prinzip verlassen sich die Niederländer auf eine riesige LED-Wand. Darauf liefen unentweg Videos und Animationen, die nur selten mit der Bühnenchoreo und den Songs zusammen paßte. Zumindest mein Eindruck. Die Wände nahmen ein bißchen den Fokus von der Band, von der Sharon definitiv im Mittelpunkt stand.
Bei dem gemeinsamen Lied "A Fool's Parade" kam Alex Yarmak auf die Bühne um den gemeinsamen Song auch gemeinsam zu singen. Danach durfte der wieder über die Ukraine und die Ukraine-Hilfe labern. Versteht mich nicht falsch, es ist schlimm, was da passiert, aber wenn ich auf einem Konzert bin, will ich nicht von allen drei Bands jedes Mal darauf angesprochen werden.
Die Stimmung in der gut gefüllten Halle nahm erst gegen Ende richtig Fahrt auf. War ein gutes Konzert, aber überwältigt hat es mich nicht.
Gestern bin ich, einer Kollegin zuliebe, in ein Theater vor Ort um mir
Purple Schulz anzuschauen und zu hören. Ich kannte nur ein Lied.
Er hatte sich in
Jördis Tielsch Unterstützung mitgebracht, die Gitarre, Geige, Akkordeon und Keyboard spielte und dazu sang. Sie durfte auch zwei eigene Lieder präsentieren. Das alles in einem kleinen, schnuckeligen Theater.
In der ersten Hälfte wurden eher ruhige Stücke gespielt, in der zweiten dann auch poppigere, um gegen Ende die Hits rauszuholen. "Sehnsucht" boten sie nur mit Gitrarre und Mundharmonika dar. Echt stark. Das war ein gelungener Abend, der mir gut gefallen hat. mich aber trotzdem nicht zum großen
Purple Schulz Fan macht. Ich mag einfach so kleine, persönliche Konzerte und die Musiker schienen die heimilige Atmosphäre ebenfalls zu genießen. Danach kamen noch beide raus, um sich mit den Fans zu unterhalten, Selfies zu machen und Autogramme zu geben.
Damit endet meine kulturelle Woche. So langsam geht es in den Jahresendspurt, noch zwei Konzerte, zwei Comedians und eine Lesung.