KinoKillers of the Flower Moon 2023

  • Ersteller Ersteller Il Grande Silenzio
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Gestern gesehen und für gut empfunden. Ist jetzt kein Meilenstein des Kinos wie "GoodFellas" Aber dennoch ein starker Film, der vor allem bis in die kleinsten Rollen Top besetzt ist. Di Caprio mit einem schon ungewöhnlich zurückhaltenden Spiel....

Was mich vor allem begeistert hat ist die üppige, opulente Ausstattung und die vielen Details auf die geachtet wurde. Man sieht hier dass das Budget gut investiert wurde.
 
Mir hat er auch sehr gut gefallen! Hat sich sehr viel Zeit genommen um die Charaktere und Beziehungen genau zu beleuchten mit sehr ausführlichen Dialogszenen. War aber trotz dem sehr gemächlichen Tempo durchgehend sehr interessant und wurde nie langweilig oder langatmig. Sehr gutes, wenn auch recht langsames Pacing. Dafür sinkt man richtig rein in dieses "Filmuniversum" des Osage County. DiCaprio, Lily Gladstone und Robert DeNiro sind alles wirklich sehr gut in ihren Rollen, aber ich hab mir sogar nach etwas mehr erwartet, nach den ganzen Vorschusslorbeeren. Spielen aber alle 3 sehr subtil und überzeugend. Lily Gladstone ist das Herz des Films und Sympathieträgerin, man leidet wirklich mit ihr, für das was sie alles ertragen muss... DeNiro hat ein paar großartige Momente, in einer seiner bösesten und hassenswertesten Rollen. Ein absolut abscheulicher Charakter! Und DiCaprio als nichtsnutziger Idiot, spielt eine sehr untypische Rolle und ist auch ungewohnt hässlich, macht seine Sache aber auch hervorragend, aber finde nicht dass es zu seinen allerbesten Leistungen zählt. Da muss ich aber auch dazusagen, dass beim Schauspiel durch die Synchronisation oft ein wichtiger Teil verloren geht. Schaue im Kino fast immer Synchro und zu Hause fast ausschließlich in Originalfassung.

Der Film ist für mich von Anfang bis Ende sehr gut, und steigert sich ab der Mitte sogar noch ein bisschen. Die ganz großen und genialen erzählerischen und inszenatorischen Highlights bleiben aber aus und kommt für mich nicht ganz an die besten 7-8 Scorsese Filme ran. Allerdings ist es eine wahre Freunde und ein kleines Wunder, das wir Apple zu verdanken haben, dass wir so einen Film mit dieser Laufzeit, so einem Budget, was sich wiederum sehr positiv auf Ausstattung und Kostüme auswirkt und mit so einer Besetzung in der Qualität im Kino und noch dazu in einem IMAX Saal zu sehen bekommen 🙂 8,5/10
 
Stelle gerade fest, das die Thematik der Morde nicht zum ersten Mal verfilmt wurden ist. Ich sehe gerade den Film ,,The FBI Story(deutscher Titel: Geheimagent des FBI)" von 1959 mit James Stewart. Dort werden die Morde auch angeschnitten/thematisiert. Natürlich ist der Film eine Lobpreisung des FBI. Der Film war noch auf meiner Skyfestplatte und heute schaue ich ihn an. Schon komisch.
 
Dann findet der Film endlich eine akzeptable Form und ruiniert diesen positiven Trend durch eine völlig misslungene Idee am Ende mit der Live-Radioshow (wtf?)
Eine Schlussszene in der man die beiden Verurteilten in Handschellen auf dem Weg ins Gefängnis sieht, als Bild der Gerechtigkeit, wäre völlig falsch gewesen in Anbetracht der Ereignisse und Geschichte wie man hoffentlich während den über 3 Stunden gelernt hat. Wo man lernt wie viel tiefer die Ausbeutung der Osage geht.
Es geht hier nicht nur um zwei "Verurteilte"!

In dieser Live-Einspielung einer True-Crime Radiosendung, gemacht um Erfolgsgeschichten von J. Edgar Hoovers neu gegründetem FBI zu bewerben, wird sensationell davon berichtet wie heroisch die Strafverfolger den Tag retten. Ein wirkliches Ereignis aus den 1930er.
Das vorausgegangene Leid reduziert auf einfache "Unterhaltung". Die Gerechtigkeit abgeschnitten auf Sätze über viel zu kurze Haftstrafen und unfassbar frühe Frühzeitige-Haftentlassungen. Und dann der Gnadenstoß von Scorsese selbst vorgetragen der über das Herz des Films (Mollie) spricht, die an ihrer Diabetes gestorben ist. Lange vor ihren Widersachern. Und abschließend wie die Gräueltaten gegen ihre Familie vollkommen vergessen und weggewaschen waren als die Todesanzeige in die Zeitung kam.

Die letzte Szene, in der man die Osage während eines ihrer Rituale sieht, zeigt aus der Super-totalen Einstellung sehr deutlich die Sicht von Scorsese. Er wird die Geschehnisse niemals aus der Sicht der Osage zeigen können sondern nur als ein Zeuge.

Für mich ist dieser Epilog unvergesslich!

Martin Scorsese ist der Meister der unvergesslichen und nachdenklich machenden Epiloge. Man denke an Wolf of Wall Street, Irishman, Departed etc.
 
Ich kann vollkommen verstehen wenn man viel des Films offenbar nicht wirklich oder anders verstanden hat. Ich habe das Buch gelesen, welches deutlich mehr aus der Sicht des FBI Agenten White geschrieben ist, und habe trotzdem noch nie so sehr das Gefühl gehabt den Film nochmal sehen zu müssen, weil ich vieles "übersehen" habe.
Deswegen muss man eigentlich 2x gucken oder sich vor dem ersten gucken mit der Geschichte auseinandersetzen.
 
Ich kann vollkommen verstehen wenn man viel des Films offenbar nicht wirklich oder anders verstanden hat. Ich habe das Buch gelesen, welches deutlich mehr aus der Sicht des FBI Agenten White geschrieben ist, und habe trotzdem noch nie so sehr das Gefühl gehabt den Film nochmal sehen zu müssen, weil ich vieles "übersehen" habe.
Deswegen muss man eigentlich 2x gucken oder sich vor dem ersten gucken mit der Geschichte auseinandersetzen.
Vorher informieren ist schwierig, weil man dann vielleicht auch falsche Erwartungshaltung hat. Aber ich hab nach der ersten Sichtung mich über einige Dinge informiert, die im Film nicht so richtig erklärt werden. Zum Beispiel die Sache mit dem Vormund. Jetzt nach der zweiten Sichtung hat der Film für mich noch besser funktioniert, vor allem bei der Anzahl an Figuren, die in dem Film auftauchen. Das Buch hab ich mir auch besorgt, da bin ich schon gespannt.
 
Der Film hat mir sehr gut gefallen, opulente Ausstattung und tolles, überzeugendes Schauspiel. Ich war aufgrund einiger Stimmen bezüglich der Länge etwas skeptisch im Vorfeld da ich diesbezüglich recht anfällig bin - tatsächlich hat mich der Film zu keiner Sekunde gelangweilt und die Zeit verging wie im Flug.

Mein Vater fand das Drehbuch hingegen zu lang, hätte wohl eine ca. eine Stunde gestrafft. So unterschiedlich können die Auffassungen wieder sein.
 
Ein guter Scorsese-Film mit schönen Bildern, stellenweise packender Musik, grossartigen Darstellern und einer relevanten Story. Aber mit 206 Minuten schon sehr lang. Und, ich glaub kaum, dass dieser für mich Rewatch-Qualitäten aufweist.
 
Ich stimme dem Kommentar von dem User claudel zu:


Der Film war mir auch eindeutig zu lang. Kann daher die schlechten Einspielergebnisse nachvollziehen.
 
Ich hoffe Apple sind die Kritiken von Filmfans und Kritikern die wirklich Ahnung haben wichtiger als alles andere und die halten an solchen Projekten fest.
Über Geld brauchen die sich eh keine Gedanken zu machen.
Bei geschichtlich so wichtigen Filmen sollte es eh überhaupt nicht um Gewinne gehen.
Und wenn man sieht was so 0815 Marvel Greenscreen Filme kosten sollten die Kosten für Killers of the flower moon überhaupt keine große Erwähnung sein.
 
beim Streaming Fernsehen zählen die alten Kriterien nicht mehr. zumindest kann man den Erfolg nicht am kino Einspielergebnis messen. wahrscheinlich hätte den Film in dieser Form kein klassisches Studio finanziert. für Apple wird wahrscheinlich der Prestigegewinn zählen einen film von Martin Scorsese zu finanzieren. ob die verlust einfahren wird da eher egal sein. ähnlich war es ja auch bei Netflix mit Irishman. oder die Herr der Ringe Serie bei amazon. da wird es nicht darum gehen speziell an diesen film/serie ein Gewinn zu machen. da will man einfach groß rauskommen und vom Publikum (positiv) wahr genommen zu werden.
 
Ich stimme dem Kommentar von dem User claudel zu:


Der Film war mir auch eindeutig zu lang. Kann daher die schlechten Einspielergebnisse nachvollziehen.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die Leute bei 45-60 Minuten weniger Laufzeit ins Kino gestürmt wären. Kann ich mir nicht vorstellen.
 
Wenn ein Film rund 350 Millionen hinter den schwarzen Zahlen liegt ist es natürlich ein Flop.
Ich sehe das eher so, dass das für einen Streamingdienst ein sehr netter Bonus ist und es sich gelohnt hat dem Film auch eine Kinoauswertung zu geben.
 
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die Leute bei 45-60 Minuten weniger Laufzeit ins Kino gestürmt wären. Kann ich mir nicht vorstellen.
Wobei ich ernsthaft Leute kennen, die von zu langen Laufzeiten bei Filmen abgeschreckt sind und sich diese deswegen nicht ansehen. Gleichzeitig machen die selben Leute dann aber Serien-Marathons...muss mal einer verstehen.
 
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die Leute bei 45-60 Minuten weniger Laufzeit ins Kino gestürmt wären. Kann ich mir nicht vorstellen.
Wobei ich ernsthaft Leute kennen, die von zu langen Laufzeiten bei Filmen abgeschreckt sind und sich diese deswegen nicht ansehen. Gleichzeitig machen die selben Leute dann aber Serien-Marathons...muss mal einer verstehen.
Kenn ich auch zur Genüge im Bekanntenkreis. 3 Stunden einen Film schauen, noch dazu im Kino, geht gar nicht. Aber an einem Wochenende 2 Serien á 8 Stunden durchsuchten geht schon. Aber da kann man auch bequem jede Stunde auf's Klo oder sich was zu essen zubereiten etc., ist halt doch zu Hause und etwas komfortabler. Aber so richtig verstehen muss ich das nicht. Das immersive Erlebnis von 3 Stunden oder mehr im Kino kommt dabei nicht auf.
 
Killers of the Flower Moon wird wohl meine größte Kinoenttäuschung dieses Jahr gewesen sein. In den letzten Wochen des Jahres starten zwar noch einige Filme auf die ich gespannt bin, aber auf auf keinen setze ich so große Erwartungen, wie ich es auf den neuen Scorsese getan habe.

Für Scorsese ist es toll, dass Apple ihm stolze 200 Millionen USD zur Verfügung gestellt hat. Für mich ist es der Grund, warum ökonomisches, effizientes, einnehmendes Erzählen bei Streaming-Projekten eine Seltenheit ist und immer wieder komplett unter die Räder kommt. Denn für das, was Scorsese da erzählen will, ist die exzessive Laufzeit vollkommen ungerechtfertigt und macht aus meinem Kinobesuch letztlich ein anstrengendes Filmerlebnis.

Die Buchvorlage von David Grann habe ich vor einiger Zeit gelesen. An die zwischenmenschlichen Details darin konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber der soziopolitische, historische Kontext und der schiere Umfang an Personen und Ereignissen waren mir präsent. Im Vorfeld dachte ich deswegen, 3 1/2 Stunden sind bei den großen Verflechtungen unter den handelnden Personen und der kulturell wenig bis überhaupt nicht beleuchteten Geschichte unbedingt notwendig. In Scorseses und Roths Adaption von Killers of the Flower Moon beschränkt sich der Fokus allerdings auf einen Aspekt der Geschichte und reitet auf diesem bis zu seinem (erzählerischen) Tode herum. Sich auf die Beziehung zwischen Mollie und Ernest konzentrieren zu wollen, ist natürlich ein legitimer Ansatz, nur fehlte mir dann dafür die Begründung der Notwendigkeit dies so auszuwalzen, ohne dabei jedoch der Beziehung so auf den Grund zu gehen, sie zu sezieren und zu adaptieren, dass eine Entwicklung oder neue Aspekte darin aufgezeigt werden.
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White’s character still features in the film – played admirably by Jesse Plemons – but DiCaprio says he and Scorsese pushed to bring Gladstone’s character, Mollie, to the fore instead.

“It just didn’t feel like it got to the heart of it,” DiCaprio admits. “We weren’t immersed in the Osage story. [...]"
âWe Are Coming Towards A Great Reckoningâ: Lily Gladstone & Leonardo DiCaprio On Their Searing Period Drama, âKillers of the Flower Moonâ

Krass finde ich auch, dass erst in überarbeiteten Versionen des Drehbuchs die Perspektive der Osage und Mollies in den Mittelpunkt gerückt wurde. Ich sehe diese Perspektive nicht im Zentrum des Films. Mollie ist für einen Großteil des Films passiv und rückt immer weiter in den Hintergrund. Deswegen verstehe ich die Lobpreisungen für Lily Gladstone nicht, sie hat vom Drehbuch kaum Material zum Arbeiten bekommen (im Gegensatz zum Make-Up-Department). Auch die anderen Osage werden entweder als komplett machtlose, gleichbleibende Figuren dargestellt oder gar als bloße Namen. In ihr Innenleben wird zu selten vorgedrungen. Der inszenatorische Mittelpunkt z. B. bleiben wir vordergründig bei Ernest, wenn Mollie vom Tode ihrer Schwester Reta erfährt und sehen nur seine Reaktionen in Close Upsist aus meiner Sicht die Hale-Ernest Beziehung und dadurch der Fokus auf den geldgierigen, machthungrigen und skrupellosen amerikanischen Kapitalisten (Mantra: "I'm a businessman."). Und das ist leider der Aspekt der amerikanischen Historie, der bereits umfangreich filmisch repräsentiert wurde. Bei der reichen Vorlage und dem Team in der Produktion sollte mehr zu erwarten sein.

Fazit: Lest lieber das Buch. 5/10
 
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