Ich würde nur gerne verstehen, warum der Ton vom 35 mm (Kinorollen?) Magnetton kommt. "Ton-Negativ" klingt ja irgendwie hochwertiger? :hmmm:
Der gute cvs hat es ja schon sehr gut erklärt, da kann ich jetzt auch nicht wirklich viel mehr beitragen. Außer vielleicht ein paar Bilder,
damit man eine Vorstellung von dem ganzen Material bekommt.
ABWÄRTS - 35mm Magnetton vs. JET GENERATION - 17,5mm Magnetton
Ein zusätzlicher Punkt fällt mir dabei doch noch ein, den man aus technischer Sicht höchstwahrscheinlich überhaupt nicht auf dem Radar hat,
der aber für mich persönlich zuweilen eine echte Herausforderung sein kann. Nämlich das VOLUMEN.
Da sich unser Irrsinn zu 99,9999999% um 35mm breitmacht, sind die Tonnegative dementsprechend halt auch in diesem Format archiviert.
Ein klassischer Spielfilm bzw. die Kopie dazu besteht aus 5 Akten - ist natürlich nicht bindend, da es genug Ausnahmen gibt - das Thema Kopplung oder A/B Rollen lasse ich jetzt weg, sonst wird es wieder ein ewig langer Text, sondern ich beziehe mich jetzt nur auf einen groben, nachvollziehbaren Durchschnitt.
Analoges Material auf 35mm hat entsprechend seiner Laufzeit auch ein entsprechendes Gewicht, das so zwischen 19 und 27 Kilogramm pendelt. Nutzen wir ein Tonnegativ,
kommt das gleiche Volumen/Gewicht noch einmal dazu, wodurch bei einem üppigen Konvolut der Transport teilweise nicht mal mit einem geräumigen Kombi möglich ist und stattdessen (Idealfall) ein komfortabler Van mit ausgebauten Sitzbänken touren muss, oder (Worst Case) ein Modell ala Sprinter der einzige Weg zum Erfolg ist.
Manchmal reicht für den Wechsel nur eine einzige Kiste Material aus, und sei es nur wegen der maximal erlaubten Zuladung.
Und nicht vergessen, ich rede/schreibe hier von dem Material zu EINEM Film, nicht mehreren. EINER!
Wie so etwas in Gänze aussieht, hier mal auf einem Beispielbild aus unserem Lager (achtet auf den roten Kringel!).
Auf diesem Bild sieht das ganz üppig aus, doch tatsächlich seht ihr dort Material zu insgesamt nur DREI Filmen (mit dem Kleinvieh vorne vier, okay).
In dem roten Kringel dagegen der Magnetton zu einem davon. Der Größenunterschied dürfte auffallen.
Die Nutzung von Magnetton hat also einen primären (Qualität) und einen sekundären (Volumen) Grund, wobei letzterer in dem Fall wirklich persönliches Leid darstellt
und keinerlei Relevanz hat. Mir war es gerade allerdings danach, auch mal die "Schattenseite" aufzulisten, denn der ganze Rödel ist echt nichts, was Orthopäden empfehlen würden.
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Aus reiner Betrachtung einer Filmrestaurierung ist das Tonnegativ eine Art von "Pattsituation", wenn nicht sogar schon "Rückschritt". Unter Berücksichtigung vom Alter dieser Filme (also in unserem Fall dann doch eher Ü40) muss man verstehen, dass die Produzenten/Schöpfer/etc zunächst mal in Kino gedacht haben. D.h. sie haben ihren gesamten Fokus auf diese Auswertungsform gelegt. Das führte dazu, dass eben vielerorts wesentlich höherwertigeres Material wie ein Magnetton entsorgt und stattdessen das Tonnegativ archiviert wurde, denn das ist halt für den analogen Kopierprozess nötig. Dafür kann man jedoch niemanden verurteilen, so war es einfach. Heutzutage, also in der digitalisierten Welt, ist das natürlich ein Gau. Natürlich gibt es auch Buden, die mit Aufkommen der DVD komplett alles in die Tonne gekloppt haben, aber jeden Tag steht halt auch ein Idiot auf, dagegen kann man nichts machen.
Zum Abschluss noch ein Hinweis: Wer sich für die Unterschiede zwischen Magnetton und Tonnegativ interessiert, dem haben wir den Vergleich schon geliefert -> BLUTIGER FREITAG.
Auf dieser Veröffentlichung könnt ihr innerhalb der Langfassung beide Formate hören, denn bis auf zwei Szenen sind die übrigen Erweiterungen allesamt nur via Tonnegativ erhalten.
Zum Glück, muss man sagen, denn ohne das Tonnegativ wären sie stumm geblieben. Somit dient mein Text nicht dazu, das Tonnegativ zu dissen, ganz im Gegenteil, aber wo wir den Magnetton bekommen können, da nutzen wir ihn auch. Er ist einfach Zitat cvs "die Mutter" aller Töne.