Ich frage mich, ob man die "Richtigkeit" des erwünschten Looks auch mal begründen kann, ohne die anderen als "unkritische Käufer", uninformierte mit mangelnde Vorstellungskraft ... hinzustellen.
Ja, kann man. Est ist im Grunde ganz einfach. Du scannst das originale Filmnegativ welches direkt aus der Kamera kam und der Editor mühselig zusammen geklebt hat. Damit hast du die bestmögliche Qualität des originalen Films.
Das geschieht am besten in 6k oder 8k und so "flach" wie möglich um den größtmöglichen Dynamikumfang zu haben, damit man im Grading maximalen Spielraum hat. Somit wäre die ursprüngliche Grain Struktur erhalten.
Dann versucht du an das damalige Colorgetimte Interpositiv zu kommen, welches unter Aufsicht des damaligen DP ebenfalls mühselig erstellt wurde. In diesem Prozess wird der Look des Film definiert, sprich der rot,- grün,- blau Kanal an
die verschiedenen Locations und Bedingungen angepasst (Belichtung, außen, innen usw). Deshalb haben auch alte Filme einen einheitlichen Look.
Dieses Filmpositiv, und nicht anderes, ist die Referenz für eine korrekte Restauration. Oft gibt es auch noch Dokumente und Unterlagen zu den damaligen Prozessen, die man hinzuziehen kann.
Dann hast du eine korrekte Restauration mit den richtigen Farben und dem Grain und deshalb sollten das weder ich, Olli Krekel noch sonst jemand, der das nicht gelernt hat tun.
Das ist eine hochsensible Arbeit.
Alles andere ist persönlicher Geschmack, Kaufverhalten oder einfach der Wunsch alles an die heutige Zeit anpassen zu wollen.